Die Legende von Korra 2 - Revierkämpfe Bd. 2

Die Legende von Korra 2 - Revierkämpfe Bd. 2
Die Legende von Korra 2 - Revierkämpfe Bd. 2
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Nina Pimentel Lechthoff
8101

Comic-Couch Rezension vonApr 2019

Story

Sehr viel Geschichte für sehr wenig Platz. Einige Handlungsstränge hätten ein bisschen mehr Zeit gebraucht, um sich gut zu entfalten. Aber bei den meisten gilt: In der Kürze liegt die Würze.

Zeichnung

Nachdem man sich beim ersten Band an den neuen Zeichenstil gewöhnen musste, fühlt sich dieser jetzt nicht mehr so fremd an. Leider fehlt hier ein bisschen die Liebe zum Detail, v.a. was die Mimik der Figuren angeht.

Korra, zwischen Politik und der Rettung der Welt

Gegenwind von allen Seiten

Korra hatte es als Avatar nie leicht. Sie versucht immer das Beste und Richtige zu tun, musste aber auch immer die Konsequenzen für ihre Taten selber tragen. Im zweiten Band von „Die Legende von Korra: Revierkämpfe“ muss sie sich abermals für ihre Entscheidungen rechtfertigen. Denn die Menschen, die ihre Häuser bei der Harmonischen Konvergenz und der Vereinigung der Geister- mit der Menschenwelt verloren hatten, sind behelfsmäßig in Notunterkünften untergebracht. Republikas Präsident Raiko nutzt den Unmut dieser Menschen aus, um seine Entscheidung, das Portal in Republika militärisch überwachen zu lassen, zu legitimieren. Denn nach dem Angriff der von Tokuga angeführten Gang Tripple-Threat auf das Portal und den darauffolgenden Kampf, sind die Geister nicht mehr allzu gut auf die Menschen zu sprechen. Raiko will außerdem seine Position für die kommende Wahl stärken. Das führt auch dazu, dass er die Lorbeeren für Asamis und Zhu Lis Bauprojekt – sie bauen Wohnungen für die obdachlos gewordenen Menschen – einheimst. Als Antwort darauf entscheidet sich Zhu Li, selbst für das Präsidentenamt zu kandidieren. Währenddessen versuchen Mako und Bolin, Tokuga aufzuspüren. Doch der Anführer der Tripple-Threat-Gang ist gerissener – und gefährlicher – als die beiden angenommen haben. Korra hat also mit Widerständen von allen Seiten zu kämpfen. Wo sollen sie und Asami da noch die Zeit finden, an ihre neue Beziehung zu denken, geschweige denn daran zu arbeiten?

Politische Intrigen, Bandenkriege, Beziehungsprobleme – zu viel für 80 Seiten (?)

Der zweite Band von „Die Legende von Korra: Revierkämpfe“ hat ganz schön Tempo. Innerhalb von 80 Seiten gibt es politische Spielchen zwischen Asami, Zhu Li und Raiko, Korra muss sich mit der Geisterwelt auseinandersetzen, und gleichzeitig die Menschen von Republika besänftigen, Mako und Bolin suchen nach Spuren, die sie zu Tokuga führen… Es ist schon ganz schön viel Stoff für so einen kurzen Comic. Handlungsstränge, die vielleicht in einer 20-minütigen Folge, oder gar zwei thematisiert werden, werden kompakt erzählt. Dadurch bleibt bspw. dem Handlungsstrang von Mako und Bolin kein Platz, eine Spannungskurve aufzubauen. Im Gegensatz dazu passt meiner Meinung nach das Tempo von anderen Geschichten, allen voran die der Beziehung zwischen Asami und Korra. Beide haben viel zu tun – Korra als Avatar, Asami als Kopf des Bauprojekts. Dementsprechend haben sie wenig Zeit füreinander. Langsam aber sicher lässt die erste Verliebtheit nach und ihr gemeinsamer Urlaub in der Geisterwelt ist auch etwas her. Sie müssen sich jetzt ihrer Beziehung stellen, mit allen Höhen und Tiefen. Die sehr unterschiedlichen Charaktere der beiden geraten aneinander und der erste Streit bricht vom Zaun. Diese Entwicklung wird zwar auch schnell erzählt, bleibt aber den Figuren und ihre Eigenschaften treu, sodass sich der Handlungsstrang sehr natürlich anfühlt.

Tokuga, der neue Feind

Eine ähnlich natürliche Entwicklung durchläuft der neue Antagonist. Tokuga wurde während des Kampfs am Portal von einem Geist angegriffen und besessen. Aber anstatt ihn zu töten, hat der Geist Tokuga verunstaltet und ihm gewisse Kräfte verliehen. Dadurch erhebt er sich vom „einfachen“ Gang-Boss zu einer echten Bedrohung für Avatar Korra. Obwohl sein Plan nicht allzu viel Zeit hat, sich zu entfalten (siehe Anmerkung zum Handlungsstrang von Mako und Bolin) wurde der Figur doch viel Raum gegeben, sich zu präsentieren. Man merkt, dass Tokuga ein cleverer Stratege ist, der Korra in Zukunft – also in Band 3 – ziemliche Probleme bereiten könnte. Schade ist es aber, dass ihm dann am Ende des dritten Bands wahrscheinlich das gleiche Schicksal bevorsteht wie vorherigen „Die Legende von Korra“-Antagonisten. Das schnelle Aussortieren von Oberschurken ist leider ein generelles Problem der Weiterführung der Avatar-Geschichte, denn die Bedrohung durch den Feuerlord im Aang-Zyklus war einfach hervorragend.

Schnell erzählt, schneller gezeichnet

Im ersten Band musste man sich sehr an den neuen Zeichenstil gewöhnen. Denn bekannte Figuren sahen auf einmal fremd aus. Das ist jetzt bei „Die Legende von Korra: Revierkämpfe – Band 2“ nicht mehr so schlimm. Leider wirken die Zeichnungen im zweiten Band ein bisschen gehetzter und unsauberer. Zwar ist die Action noch wie im ersten Band sehr gut nachvollziehbar und überschaubar, allerdings hapert es an der Mimik der Figuren. Vor allem wenn sie wütend werden, wirken die Gesichter unnatürlich verzerrt und die Proportionen scheinen nicht allzu gut zu passen.

Fazit:

Obwohl sowohl die Zeichnungen als auch viele Teile der Geschichten gehetzt wirken, habe ich „Die Legende von Korra: Revierkämpfe – Band 2“ mit genau dem gleichen Elan gelesen, wie ich die Serie geguckt habe. Ich finde die Richtung, in die die Geschichte geht, sehr interessant und spannend erzählt. Auch wenn die Zeichnungen nicht so hübsch sind wie in der Serie, hat mich die Comicreihe doch gepackt und ich will unbedingt wissen, wie die Geschichte um Korra, Asami und Co. weitergehen wird.

Die Legende von Korra 2 - Revierkämpfe Bd. 2

Michael Dante Di Martino, Irene Koh, Cross Cult

Die Legende von Korra 2 - Revierkämpfe Bd. 2

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