Die Legende von Korra 1 - Revierkämpfe Bd. 1
- Cross Cult
- Erschienen: August 2017
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Die (weiteren) Abenteuer von Avatar Korra
Die Fortsetzung einer wunderbaren Geschichte
Sequels haben es meist schwer, vor allem wenn das Original sehr beliebt war. Wie kann man an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen, aber doch was Eigenständiges kreieren, was auch für sich alleinstehen kann? Für mich ist da die Animationsserie „Die Legende von Korra“ ein gelungenes Beispiel. Ich habe die Originalserie „Avatar – Der Herr der Elemente“ sehr gerne geschaut, aber von Korra war ich begeistert! Das Steampunk-/20er-Jahre-Setting habe ich geliebt und die Figuren fand ich total spannend. Anders als bei der Avatar-Truppe um Aang, die weitestgehend aus Kindern bzw. Teenies bestand, ist die Gruppe um Korra erwachsener. Zwar hatte auch die erste „Avatar“-Serie sich mit ernsten Themen wie Verfolgung von Minderheiten – die Luftbändiger wurden ja fast komplett von der Feuernation vernichtet – beschäftigt, oder damit, ob man Gewalt nur mit Gewalt bekämpfen kann, dennoch waren die Protagonisten nun einmal Kinder. Da sind die von „Die Legende von Korra“ deutlich näher an mir dran. Der zurückhaltende und kämpferische Mako, der tollpatschige aber unglaublich loyale Bolin, die super intelligente und super liebevolle Asami – diese Figuren haben der titelgebenden Heldin Korra eine wunderbare Basis gegeben. Weil ich diese Truppe sehr gerne mochte und ich mich nicht von ihnen nach nur vier Staffeln der Animationsserie verabschieden wollte, musste ich den Comic „Die Legende von Korra: Revierkämpfe – Band 1“ einfach lesen. Und Spoiler Alert: Der Comic ist (fast) so gut wie die Serie!
Wie eine Folge, nur auf Papier
Was mich vor allem überrascht hat ist, dass ich kaum den Unterschied zwischen Serie und Comic gemerkt habe. Denn der Autor ist Michael Dante DiMartino, einer der Schöpfer der beiden Serien. Man hat durch den ganzen Comic hinweg das Gefühl, als würde man die Serie weitergucken, bloß auf Papier und nicht auf dem Bildschirm. Was bei mir ganz gut ist, da ich oft dazu tendiere, mich beim Gucken selbst abzulenken. Aber beim Lesen kann man ja schwer nebenbei am Handy die Social-Media-Kanäle auschecken oder irgendein Handyspiel spielen.
Was ich besonders schön finde ist, wie die Beziehung zwischen Asami und Korra aufgebaut und präsentiert wird. Zwar wird in der letzten Staffel – und vor allem in der letzten Folge – auf eine mögliche Liebesbeziehung zwischen den beiden hingedeutet, deutlich wird diese aber erst im Comic gemacht. Man könnte meinen, dass die Macher etwas forcieren wollen, was nicht da sei. Dieser Meinung bin ich aber ganz und gar nicht. Wie gesagt, es gibt schon in der Serie hier und da Andeutungen und im Comic werden diese aufgegriffen und schlüssig erklärt. Was mir aber vor allem gefällt ist, wie das Umfeld von Korra und Asami auf ihre Beziehung reagieren. Denn wieder zeigt sich, dass sich das „Avatar“-Universum nicht davor zurückscheut, sich mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen.
Aber auch wenn sich der Comic viel mit der Beziehung zwischen Asami und Korra – und wie diese aufgenommen wird – beschäftigt, bleiben Intrigen und Action Teil der Geschichte. Dieser Teil ist auch ganz gut gemacht, vor allem wie die einzelnen Fäden sich am Ende zu einer spannenden Geschichte zusammenfügen ist sehr spannend erzählt.
Schöner Stil, aber etwas anders
Was sich am meisten bei der Übertragung von Animation zum Comic verändert hat, ist der Zeichenstil. Dieser ist ein bisschen anders, vor allem was die Figuren angeht. Man erkennt sie noch ganz gut, aber hier und da sehen diese dann doch schon etwas anders aus. Das fällt leider am meisten bei der Hauptfigur Korra auf. Sie hat etwas weichere Gesichtszüge und rundere Augen. Aber daran gewöhnt man sich sehr schnell, es ist aber tatsächlich etwas anders als in der Serie. Generell aber gefällt mir der Stil der neuen Zeichnerin Irene Koh. Vor allem der Detailreichtum ihrer Zeichnungen ist wunderbar. Die Geisterwelt ist sehr lebhaft und bunt, während die Stadt Republica einen Touch von Film Noir hat.
Was mir aber tatsächlich ein bisschen fehlt ist die Action. Während die Kämpfe sehr übersichtlich und klar strukturiert sind, fehlt mir ein bisschen die Bändiger-Action. Denn auf Papier sieht das Bändigen der Elemente nicht halb so spektakulär aus wie in der animierten Serie.
Fazit:
Obwohl die Action im Comic – vor allem die Szenen, in denen die Elemente gebändigt werden – nicht mit der in der TV-Variante mithalten kann, finde ich den ersten Band von „Die Legende von Korra: Revierkämpfe“ eine gelungene Umsetzung der Serie. Die Geschichte, die im Comic erzählt wird, reiht sich nahtlos an der des TV-Pendants an und führt dieses sehr schön fort. Meiner Meinung nach sollten sich Fans der Serie diesen Comic unbedingt durchlesen. Ich für meinen Teil freue mich schon sehr auf Teil 2 und wie Korras Geschichte weitergeht!
Michael Dante Di Martino, Irene Koh, Cross Cult
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