Gung Ho - Band 5: Die weiße Flut

Gung Ho - Band 5: Die weiße Flut
Gung Ho - Band 5: Die weiße Flut
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Marcel Scharrenbroich
10101

Comic-Couch Rezension vonJun 2021

Story

Ein würdiges Finale, das die Reihe perfekt abschließt. GUNG HO, MOTHERF#@&E%$!!!

Zeichnung

Blühende Landschaften und knallharte Action. Zum Abschluss gibt es noch Mal die volle Digital-Palette.

Machtwechsel

YOU GOTTA FIGHT FOR YOUR RIGHT(S)…

Zack, Yuki und Salim hatten sich erneut aufgemacht, um den verstoßenen Archer aufzusuchen. Da Celine den Jugendlichen gestanden hatte, dass Archer unschuldig ist und Bagster sie vergewaltigte, sollte Zacks großer Bruder schleunigst aus der Gefahrenzone gebracht werden. Der wahre Schuldige sollte seine gerechte Strafe erfahren. Als die drei Teenager am Hochposten ankamen, auf dem Archer Schutz vor den lauernden Reißern suchte, fanden sie nicht den Rebellen mit der großen Klappe, sondern eine Gruppe Fremder mit großen Knarren. Die Verlorenen nahmen die drei Jugendlichen gefangen und brachten sie in ihr Lager. Dort wartete bereits Archer in einer Zelle. Es stellte sich heraus, dass die Verlorenen einen Anschlag auf „Fort Apache“ planten. Ein Überraschungsangriff hätte verheerende Folgen für die Fort-Bewohner gehabt, doch Yukis Vater Tanaka erwies sich als Retter in der Not. „Fort Apaches“ Ein-Mann-Armee.

Währenddessen gab es in ihrer Heimat dramatische Entwicklungen, von denen Zack, Archer, Yuki, Salim und auch Tanaka nichts mitbekamen. Celine hatte sich umgebracht. Ein Umstand, der bei Holden einen Schalter umlegte und Dinge in Gang setzte, die sich nicht mehr kontrollieren ließen…

Durchgeknallt – Boy, Interrupted

Holden und seine jugendliche Gefolgschaft haben das Fort unter ihre Kontrolle gebracht. Mit Waffengewalt halten sie die Erwachsenen auf Abstand und drohen damit, ihren Gefangenen Bagster hinzurichten. Freilich kein Verlust für die Menschheit. Dass dieser Abschaum jedoch noch von Fort-Oberhaupt Kingsten in Schutz genommen wurde, ist für Holden Zeichen genug, dass keinem Erziehungsberechtigten mehr zu trauen ist. Als selbsternannter Anführer ruft er zur Revolution auf. Und die Fort-Jugend folgt blindlings. Verschwenderisch, machtberauscht und dem Größenwahn beträchtlich nahe, wandelt er auf einem schmalen Grat. Wie beim Jonglieren mit Handgranaten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Lage vollkommen eskaliert. Dieser Punkt ist erreicht, als Tanaka und die geretteten Teens in Sichtweite erscheinen…

Die weißen Riesen

Diese haben nichts mit einer ehemaligen Hochhaus-Siedlung im Raum Duisburg zu tun und schon gar nichts mit einer Allianz von Waschmittel-Maskottchen. Bei allem Drama innerhalb der Fort-Mauern mag man fast vergessen, dass eine nicht minder große Gefahr Außerhalb herrscht. Die hungrigen Reißer formieren sich zu einem Großangriff, was die schlimmsten Befürchtungen wahr werden lässt. Was dem außer Kontrolle geratenen Holden und seiner Bubi-Gang bislang noch nicht bekannt ist, offenbarte sich schon Archer, Zack & Co., bei ihrem beschwerlichen Rückweg in die vermeintliche Sicherheit. Aus den Wäldern drangen Geräusche, die ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Als wären die scharfzahnigen Reißer nicht schon Plage genug, erscheinen die im Gegensatz zu dem, was dort brüllend Bäume wie Zahnstocher umknickte, wie harmlose Kuscheltierchen. Und das weiße Monstrum war nicht allein. Nach der gewaltsamen Übernahme droht dem „Fort Apache“ der endgültige Untergang, denn sie rollt… „die weiße Flut“.

Endzeit

Mit dem fünften Band endet die apokalyptische Coming-of-Age-Saga von Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant. Und die beiden Münchner fahren zum Finale noch mal alles auf, was man bei einem Abschlussband erwartet: satte Action, reichlich Drama und ein halsbrecherisches Tempo, wenn die Story ihren Höhepunkt erreicht. Fairerweise sei zu sagen, dass die gesamte Reihe ein einziger Höhepunkt ist, denn die Geschichte drehte sich zu keiner Zeit im Kreis, wirkte künstlich gestreckt oder beladen mit Belanglosigkeiten. „Gung Ho“ hat Hand und Fuß, ist schnörkellos und geradlinig erzählt und sieht zudem erschreckend großartig aus.

Thomas von Kummant hebt das digitale Zeichnen auf ein Level, bei dem den Leserinnen und Lesern der Mund offen stehenbleibt. Wunderschöne, klare, farbenfrohe Landschaften und im direkten Kontrast die volle Härte, die man in einem endzeitlichen Setting sehen möchte. Die hochexplosive Stimmung, die sich bereits im Vorgänger „Zorn“ andeutete, entlädt sich in einem knüppelharten Donnerwetter. Hier hat von Kummant keine Gefangenen gemacht und hält voll drauf.

Neben der regulären Hardcover-Ausgabe gibt es von CROSS CULT obligatorisch auch wieder die limitierte Vorzugsausgabe von „Gung Ho - Band 5“. Neben einem Variant-Cover beinhaltet diese ergänzende Zeichnungen, Einblicke in den Entstehungsprozess und Interviews. Apropos Interview: Wir durften Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant ebenfalls einige Fragen zu „Gung Ho“ stellen. Außerdem verrieten die beiden uns schon etwas zu ihrer im September erscheinenden „Batman“-Kurzgeschichte… Mehr dazu in unserem „Interview“-Bereich.

Fazit:

So hart es sich anhand des Inhalts anhört, habe ich den überlangen Abschlussband nach der letzten Seite mit einem zufriedenen Grinsen zugeklappt. So manchem Charakter konnte man kein „schöneres“ Ende wünschen. Drama und Action geben sich im langersehnten Finale ebenbürtig die Klinke in die Hand. Die hohen Erwartungen wurden zur vollsten Zufriedenheit erfüllt, was „Gung Ho“ in seiner Gesamtheit zur deutschen Vorzeige-Reihe macht.

Gung Ho - Band 5: Die weiße Flut

Benjamin von Eckartsberg, Thomas von Kummant, Cross Cult

Gung Ho - Band 5: Die weiße Flut

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