Eine abenteuerliche Suche
Bessie Bates möchte unbedingt Pilotin werden. Das gestaltet sich 1948 als junge farbige Frau in den USA aber nicht gerade einfach. Da hilft es auch nicht, dass ihr Vater Mitglied der „Tuskegee Airmen“ war - einer Fliegerstaffel mit afro-amerikanischen Piloten - die im 2. Weltkrieg kämpfte.
Doch Bessie schafft es und hält endlich ihre Pilotenlizenz in den Händen. Einen Job bei einer Fluggesellschaft hat sie damit aber auch noch nicht. Als ihr eines Tages die Erkennungsmarke ihres Vaters zugeht, ändern sich ihre Pläne. Denn bisher hieß es, ihr Vater sei in Italien gefallen, doch die Marke kommt aus Frankreich. Bessie begibt sich auf die Suche.
Warten auf die Chance
Die selbstbewusste und ehrgeizige Bessie schlägt sich tapfer in einer von Männern dominierten Gesellschaft, die nicht nur ihrer Hautfarbe wegen Vorbehalte oder gar Abneigung haben, sondern auch ihre Ambitionen als Frau in der Fliegerei mehr als skeptisch sehen. So gewinnt die Hauptfigur natürlich schnell unsere Sympathien.
Schon bald soll Bessie eine Chance bekommen, ihre Flugkünste unter Beweis zu stellen. Die Suche nach ihrem Vater nimmt damit Gestalt an und führt sie schließlich nach Paris. Doch vieles soll anders laufen, als geplant. Sie gerät an zwielichtige Gestalten und in Gefahr...
Auf ins Abenteuer
Zeichner Vincent setzt die Geschichte toll in Szene und so tauchen wir schnell ab in ein schwungvolles Abenteuer. Zwar scheinen die Figuren gelegentlich etwas aus der Form geraten, aber es gibt durchweg stimmungsvoll kolorierte Panels mit vielen Details. Die Szenen in der Luft überzeugen mit zusätzlicher Dynamik und großzügigem Blick auf Landschaften und in den freien Himmel.
Fazit:
Auch wenn wir in Band 1 nicht in allzu große Turbulenzen geraten, geht es überaus ereignisreich zu. Bessie Bates abenteuerliche Suche nach ihrem Vater ist spannend erzählt und so vergehen die insgesamt 56 Seiten ... wie im Flug.
Wenngleich der anfängliche zeitgeschichtliche Bezug und die gesellschaftspolitischen Aspekte mehr und mehr in den Hintergrund geraten, liefern sie der Geschichte ausreichend Substanz, die möglicherweise im kommenden Abschlussband noch einmal stärker aufgegriffen werden.
Jean-Blaise Djian, Pierre-Roland Saint-Dizier, Vincent, Splitter
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