Isola 1

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Nina Pimentel Lechthoff
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Comic-Couch Rezension vonNov 2019

Story

Die Geschichte hat mich vom Hocker gerissen. Sie ist gut erzählt, sodass man weder überfordert ist von dieser neuen Welt, noch ist man gelangweilt. Die Figuren zeichnen sich durch ihr Handeln aus.

Zeichnung

Die mystische Welt von Isola wird durch die wunderschönen Zeichnungen von Kerschl und die tolle Kolorierung von Msassyk unfassbar gut auf Papier gebracht. Wer hätte gedacht, dass ein Tiger so ausdrucksstark sein kann!

Die Soldatin und der Tiger

Eine Reise zu einem mystischen Ort

Die Königin Olwyn von Maar ist verschwunden, ihr Bruder liegt tot im Thronsaal. Was ist passiert? Das wissen nur die Königin und der Captain ihrer Leibgarde, Rook, die auch plötzlich weg ist. Doch die Königin ist nicht einfach verschwunden, sondern wurde in einen Tiger verwandelt. Um sie wieder zu einem Menschen zu machen, muss Rook Olwyn zur sagenumwobenen Insel Isola bringen. Der Weg dorthin ist nicht ohne Gefahren. Nicht nur lauern die diebischen Jäger der Clans ihnen auf, auch die unheimlichen und mysteriösen Wesen des Waldes, die halb Mensch, halb Tier sind, haben es auf die Königin abgesehen. Rook und Olwyn müssen sich beeilen. Denn ein Krieg mit dem benachbarten Königreich droht auszubrechen.

Fantasy mit vielen offenen Fragen

Wie soll ich anfangen, diesen wunderbaren Comic zu loben? Dann eben ganz strukturiert mit der Geschichte beginnend: Die Story fängt mittendrin an und zeigt wie die beiden Hauptfiguren Rook und Olwyn sich durch einen dichten Wald schlagen müssen. Wer sie sind wird zwar erst im Laufe der Geschichte so richtig klar, doch von Anfang an erkennt man, dass diese beiden Figuren mehr verbindet als nur die Loyalität einer Soldatin ihrer Königin gegenüber. Über den ganzen Comic hinweg wird immer wieder auf die Hintergründe ihrer gemeinsamen Geschichte hingewiesen, eine eindeutige Antwort bekommt man aber nicht. Das gilt für viele Teile der Story: Welche Verbindung hat der Anführer der Jäger mit Rook? Was hat es mit dem seltsamen Bruder der Königin auf sich? Und was ist Isola genau für ein Ort? Diese Fragen kommen zwar auf, sind aber ein Schleier, der die Geschichte nicht ganz undurchsichtig macht. Ganz im Gegenteil, diese ganzen Mysterien machen die Welt von Isola unheimlich interessant!

Runde Figuren

Das Motto „Show, don’t tell“ – grob übersetzt „erzähle nicht, zeige“ – gilt nicht nur für die Geschichte, sondern auch für die Figuren. Man bekommt zwar hin und wieder in Dialogen wichtige Informationen geliefert, wie etwa, dass der Anführer der Jäger Rooks Mutter kannte oder dass der Soldat, den Rook in den Ruinen einer alten Stadt trifft, mit ihr gedient hat. Trotzdem werden die Figuren zum größten Teil durch ihr Handeln und durch die Interaktionen mit den anderen Figuren charakterisiert. Das wird vor allem bei der Beziehung zwischen Olwyn und Rook deutlich. Sie können nicht miteinander reden, da Olwyn ja ein Tiger ist. Trotzdem wird die Liebe, die zwischen ihnen herrscht, sehr deutlich – auch von Olwyns Seite aus. Obwohl sie als Tiger nicht reden kann, sind ihr Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung sehr ausdrucksstark. So erkennt man sehr gut, dass diese Beziehung nicht einseitig ist.

Hallo, Prinzessin Mononoke

Es ist nicht zufällig, dass mir der Stil etwas bekannt vorgekommen ist. Am Ende des Sammelbandes ist ein kurzes Essay des Autors Brenden Fletcher abgedruckt, in dem er von seiner größten Inspiration redet: Ihm sei die Idee zu Isola im Fitnessstudio gekommen, während er den Soundtrack zum Ghibli-Film „Prinzessin Mononoke“ gehört hat. Das merkt man tatsächlich, denn die Wesen des Waldes, wie etwa die unheimlichen Hallum, scheinen direkt aus dem Film zu stammen. Darüber hinaus erinnert die Kolorierung auch an den Animefilm. Die Farben sind sehr kräftig. An einigen Stellen heben sie die tollen Zeichnungen von Karl Kerschl auf eine neue, sphärische Ebene, sodass die Schauplätze von Isola zu fantastischen Orten werden.

Fazit:

Ich kann es nicht anders sagen: Ich habe mich in Isola verliebt. Die Figuren sind spannend und toll charakterisiert, die Geschichte ist einfach zu verstehen, obwohl sie doch komplex ist und Fragen offenlässt, und der Zeichenstil und die Kolorierung passen wie die Faust aufs Auge dieser fantastischen und mystischen Welt. Ich bin total gespannt, was der zweite (und leider letzte) Sammelband mit sich bringen wird!

Isola 1

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