Text:   Zeichner: Anne Simon

Die Kaiserin Cixtite

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Nina Pimentel Lechthoff
7101

Comic-Couch Rezension vonApr 2020

Story

Die interessanten Ergänzungen zur Welt von Aglaé konnten mich nicht so lange bei der Stange halten und mich von der verwirrenden, strukturlosen Story ablenken.

Zeichnung

Wie schon beim ersten Band haben mich die simplen und gleichzeitig fantastischen Figuren sehr überzeugt.

Das Tun und Lassen der Cixtite

Eine Feministin und eine Despotin treffen sich zum Tee

Aglaé steht vor einem großen Problem: Die Männer vom Königreich Marylène sind alle verschwunden. Denn nachdem sie auf der Suche nach Gold, Reichtum und Ehre ins benachbarte Land Chichinien ausgewandert sind, wurden sie nie wieder gesehen. Um ihre Bürgerinnen zu besänftigen, lädt Aglaé deswegen die Herrscherin Chichiniens, die Kaiserin Cixtite, zu sich nach Suffragette City ein. Doch die „dicke Kaiserin“ hat keinerlei Interesse daran, die Männer zu befreien. Diese hat sie nämlich mit einer List ins Land geholt und sie zu Palasteunuchen gemacht. Es kommt zum politischen Konflikt zwischen den beiden Herrscherinnen, der am Ende nur mit einem Krieg gelöst werden kann.

Maue Fortsetzung

Mir hat der Vorgänger „Das Tun und Lassen der Aglaé“ sehr gut gefallen. Die fantastische Welt, die Anne Simon aufbaut, hat mir sehr gut gefallen, sodass ich unbedingt mehr von ihr erfahren wollte. Diese Welt wird in „Die Kaiserin Cixtite“ zwar tatsächlich erweitert – das Kaiserreich Chichinien oder die ehemalige Armee von König von Krantz, die gänzlich aus anthropomorphen, weiblichen Pommes besteht, sind spannende Ergänzungen. Trotzdem konnte ich nicht so sehr in die Welt von Aglaé eintauchen, wie mit dem ersten Band.

Die Handlung von „Die Kaiserin Cixtite“ hat für mich nämlich unfassbar wenig Sinn ergeben und ich konnte die Handlungen der Figuren in keinerlei Hinsicht nachvollziehen. Angefangen bei Kaiserin Cixtite, die scheinbar ohne irgendwelche Hindernisse Männer entführen und gefangen halten kann. Während man in „Das Tun und Lassen der Aglaé“ die Protagonistin auf ihrem Weg zur Herrscherin von Marylène verfolgen konnte und dadurch auch ihre Art zu Regieren verstehen konnte, ist und bleibt Cixtite durch und durch ein Mysterium. Das gleiche gilt aber auch für fast alle anderen Figuren in „Die Kaiserin Cixtite“. Damien, der Koch, Li Lian, der Lieblingseunuch der Kaiserin, Sabine, die Anführerin der Pommes-Armee – all diese Figuren sind auf dem ersten Blick unfassbar interessant, sind für mich aber schnell langweilig geworden, da man sie nie wirklich kennenlernt.

Wie ein seltsamer Traum…

Für mich hat die Lektüre von „Die Kaiserin Cixtite“ sich wie ein komischer Traum angefühlt. Die Handlung springt ständig durch die Gegend, die Figuren wechseln auch ständig den Ort und es fehlt der Fokus. Z.B. sieht man am Anfang der Geschichte, wie Damien sich versteckt, weil er die Krone von Aglaé verloren hat. Dabei trifft er auf Perséphone, mit der er dann zusammenzieht, nur um in nächsten Augenblick wieder zum Palast zurückzukehren, um dort wieder als Koch zu arbeiten. Am Ende der Geschichte kehrt er einfach so wieder zu Perséphone, als wäre nichts weiter geschehen. Dieser Handlungsstrang steht für mich sinnbildlich für die fehlende Struktur der ganzen Geschichte.

Großartiges Charakterdesign

Bei aller Kritik kann ich aber nicht meine Liebe zu Anne Simones Zeichenstil verleugnen. Ihre Ideen sind kreativ und einzigartig, allein schon die Pommes-Armee hat mich gepackt. Der Kontrast zwischen den Figuren aus Marylène und Chichinien ist sehr gelungen, sowohl was ihre Kleidungen und ihre Farben als auch die Formen der Figuren angeht. Während die Bewohner von Marylène sehr viele Ecken und Kanten haben, sind die aus Chichinien viel runder, was mit der Kaiserin, die zum Vergnügen Männer kastriert, überhaupt nicht zusammenpasst.

Fazit:

Mir hat Die Kaiserin Cixtite leider überhaupt nicht gefallen. Mir ist die Geschichte zu wirr und ohne Fokus erzählt und die Figuren sehr oberflächlich. Was sehr schade ist, denn ich finde die neuen Seiten dieser fantastischen Welt, die Anne Simone mit „Das Tun und Lassen der Aglaé“ kreiert hat, sehr spannend. Auch der Zeichenstil ist, wie im ersten Band, kreativ und wunderschön. Trotzdem kann ich mit Cixtite nichts anfangen…

Die Kaiserin Cixtite

Anne Simon, Anne Simon, Rotopol

Die Kaiserin Cixtite

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