Text:   Zeichner: Ramon Rosanas

Year Zero - Band 1

Year Zero - Band 1
Year Zero - Band 1
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André C. Schmechta
9101

Comic-Couch Rezension vonMai 2021

Story

Es sind die persönlichen und ganz individuellen Sichtweisen, die den besonderen Reiz von „Year Zero“ ausmachen. Sie würzen die Geschichte mit politischen, gesellschaftlichen, religiösen und historischen Facetten. Benjamin Percy treibt die Geschichte mit kurzen Kapiteln voran.

Zeichnung

Die Bilder variieren in ihrer Panelstruktur, Format, Größe und Perspektive. Sie erzeugen Tempo, steigern die Spannung in dramatischen Szenen und bringen uns die Figuren näher. Lee Loughridge wählt für jeden der fünf Handlungsstränge ein eigenes Farbspektrum.

5 Orte, 5 Menschen, 5 Schicksale ... 1 globale Apokalypse

Ein Virus hat eine grauenhafte Pandemie ausgelöst. Auf der ganzen Welt wandeln Zombies umher, auf der Suche nach Opfern. Die Überlebenden stellen sich dem schicksalshaften Kampf gegen die Untoten.

Sara Lemons arbeitet auf einer Forschungsstation. Noch ahnt sie nicht, dass ihr Fund im Polareis die Menschheit ins Verderben stürzen wird. Daniel Martínez ist ein kleiner Junge aus Mexico City. Seine Mutter wurde ermordet. Als Bote für eine kriminelle Organisation muss er sich seinen Schutz verdienen. Er schlägt sich mutig und tapfer. Er wird seine Chance bekommen. Saga Watanabe, japanischer Auftragskiller in Tokio, kämpft nicht nur gegen seine Zielpersonen und die Zombies in der Stadt, sondern auch gegen die Schatten seiner Vergangenheit. Fatemah Shah ist Militärhelferin in Kabul. Sie versucht misshandelte und gefolterte Frauen aus der Region zu befreien. Doch auch die Situation in Afghanistan wird immer brenzliger, nicht nur wegen der Zombies. B.J. Hool ist ein amerikanischer Single aus Minnesota. Für den Bau seines privaten Bunkers erntete er Spott und Häme. Nun ist er es aber, der sich einigermaßen in Sicherheit wähnen kann. Aber wie lange?

Mehr als eine Zombie-Katastrophe

Ich muss gestehen, bei Ankündigung des Titels hat mich das Cover-Motiv mit seiner einnehmenden Szenerie sofort gepackt. Dabei spiegelt es überhaupt nicht den Stil der eigentlichen Zeichnungen von Ramon Rosanas im Comic wider. Dennoch überzeugen diese ebenfalls auf Anhieb. Lee Loughridge wählt für jeden der fünf Handlungsstränge ein eigenes Farbspektrum. So sind die unterschiedlichen Kapitel auch optisch voneinander getrennt und erhalten etwas Unverwechselbares und atmosphärisch Einzigartiges. Die Farben eint ihr kräftiger und leuchtender Charakter. Dabei sorgen kräftige Schattierungen und intensives Schwarz für die passende düstere und beklemmende Grundstimmung.

Die Bilder variieren in ihrer Panelstruktur, Format, Größe und Perspektive. Sie erzeugen Tempo, steigern die Spannung in dramatischen Szenen und bringen uns die Figuren näher. Gleichzeitig spart Rosanas auch nicht an blutigen Details. Und so nagen Zombies an Gliedmaßen oder Schädel werden auseinander geschossen. Die richtige Balance aber sorgt stets dafür, dass der Horror hier nicht zu plakativ wirkt.

Benjamin Percy treibt die Geschichte mit kurzen Kapiteln voran. Durch die 5 unterschiedlichen Schauplätze auf verschiedenen Kontinenten verstärkt sich natürlich der Eindruck einer globalen Katastrophe. Es gibt recht wenige Dialoge. Geschickt setzt Percy innere Monologe seiner Figuren ein, um mehr und mehr Hintergrundinformationen zur Pandemie zu liefern. Doch es sind die persönlichen und ganz individuellen Sichtweisen, die den besonderen Reiz von „Year Zero“ ausmachen. Sie würzen die Geschichte mit politischen, gesellschaftlichen, religiösen und historischen Facetten. Dabei schreckt Percy auch nicht davor zurück, ikonische Momente und Dokumente in ein neues Licht zu setzen und damit dem Virus einen ganz neuen Schrecken zu verleihen.

Fazit:

Benjamin Percy mag das Genre mit seiner Zombie-Apokalypse vielleicht nicht unbedingt neu erfinden. Aber wenn er selber im Nachwort schreibt „Year Zero“ hebt aus seiner Sicht Horror auf eine „neue epische Stufe“, liegt er möglicherweise nicht gänzlich falsch. Durch die globale Perspektive bei gleichzeitiger Fokussierung auf Einzelschicksale entsteht eine erstaunliche emotionale Dichte und Intensität. Ich bin wirklich sehr gespannt, was uns in weiteren Bänden erwartet, denn die Geschichten von Sara, Daniel, Fatemha, B.J. und Saga sind noch nicht zu Ende erzählt.

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