Text:   Zeichner: Franck Bonnet

USS Constitution - Buch I: Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand

USS Constitution - Buch I: Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand
USS Constitution - Buch I: Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand
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André C. Schmechta
6101

Comic-Couch Rezension vonApr 2021

Story

Die Handlung ist lange Zeit eher zäh und Pierre-Mary als Hauptfigur eher blass. Spannung kommt nicht wirklich auf. Es fehlen einfach richtig packende Momente oder mitreißende Dialoge.

Zeichnung

Bonnet verleiht der Szenerie nostalgisch anmutenden Charme, der an stimmungsvolle Seefahrerabenteuer erinnert. Insbesondere die akribisch ausgearbeiteten Details der Segelschiffe - von Takelage bis Rumpf - in rauen Seegang auf offenem Meer sind toll gelungen.

Eine Seefahrt die ist... ganz und gar nicht lustig!

1803. Die Fregatte USS Constitution sticht mit 30 Offizieren und 420 Besatzungsmitgliedern in See. Begleitet von zwei weiteren Schiffen soll sie Piraterie im Mittelmeer bekämpfen. Ebenfalls an Bord, Fähnrich Pierre-Mary Corbières. Er muss sich nicht nur unter den zahlreichen Seeleuten behaupten, sondern auch darauf achten, dass ein ganz besonderes Geheimnis weiterhin verborgen bleibt.

„Focksegel setzen! Marssegel losmachen und dichtholen!“

Die Einleitung verortet den Comic zunächst im historischen Kontext und erläutert die zeitgeschichtlichen Hintergründe. Dann sind wir schon mittendrin in den letzten Vorbereitungen, bevor die USS Constitution den Heimathafen verlässt.

Wer nun auf packende Seeschlachten hofft, wird enttäuscht. Auch wenn die eine oder andere Kanone abgefeuert wird, gibt es kaum actionreichen Passagen oder Kampfhandlungen. Dennoch lassen viel Seemannssprache (keine Sorge, ein Glossar am Ende hilft bei Verständnisproblemen), Übungen und Einblicke in den generellen Alltag auf dem Schiff authentisches Flair aufkommen.

Die Überfahrt der USS Constitution dauert eine Weile, zwischendurch werden Häfen angesteuert. Und so konzentriert sich Bonnet in seiner Erzählung ganz auf die Entwicklung seiner Figuren. Denn natürlich gibt es Hierarchien an Bord des Schiffes zu beachten und nicht alle Besatzungsmitglieder sind in enger Freundschaft verbunden. Und auch wenn sich Pierre Mary mit Nicholas anfreundet, kann dieser ihn nicht vor allen Unwegsamkeiten bewahren.

„Alle Wachen an Deck! Steuerborder an ihre Geschütze! Der Rest in die Wanten!“

Dennoch bleibt die Handlung lange Zeit eher zäh und Pierre-Mary als Hauptfigur eher blass. Spannung kommt nicht wirklich auf. Das ändert sich zwar, als erste Konflikte auch sein gut behütetes Geheimnis drohen auffliegen zu lassen, dennoch fehlen einfach richtig packende Momente oder mitreißende Dialoge.

Franck Bonnets Bilder können hingegen auf Anhieb punkten. Sie wirken mit feinen Konturen und Schraffierungen filigran. Insbesondere die akribisch ausgearbeiteten Details der Segelschiffe - von Takelage bis Rumpf - in rauen Seegang auf offenem Meer sind toll gelungen. Insgesamt verleiht Bonnet der Szenerie nostalgisch anmutenden Charme, der an stimmungsvolle Seefahrerabenteuer erinnert. Dazu trägt auch die Kolorierung von Isabelle Charly in eher gedeckten und dunkleren Farben bei.

Die Figuren bleiben mir hingegen zu glatt und wenig markant, da hilft auch gelegentlich nackte Haut nicht, die es aber dann auch weniger in Zusammenhang mit gefühlvoller Erotik zu sehen gibt.

Filigran geht es übrigens auch beim Lettering zu. Während es in den Dialogen noch einigermaßen gut lesbar ist, ist mir die Schrift bei den erzählenden Passagen dann doch zu klein geraten - trotz Lesebrille.

Fazit:

Trotz gelungener Inszenierung und dramatischem Cliffhanger konnte mich die Geschichte um den jungen Pierre-Mary Corbières nicht gänzlich mitreißen. Dafür wird die Hauptfigur - trotz umgebendem Geheimnis - nicht ausreichend in eine packende Erzählung eingebunden. Bleibt abzuwarten, ob Franck Bonnet im zweiten Buch etwas an der Dramaturgie ändert.

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Franck Bonnet, Franck Bonnet, Splitter

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