Text:   Zeichner: Gabriel Rodriguez

Tales from the Darkside – Geschichten aus der Schattenwelt

Tales from the Darkside – Geschichten aus der Schattenwelt
Tales from the Darkside – Geschichten aus der Schattenwelt
Wertung wird geladen
Niklas Ellersiek
8101

Comic-Couch Rezension vonDez 2017

Story

Dieses Buch enthält vier klassische Horrorstorys, die für dieses Genre noch sehr anständig wirken. Es macht Spaß sich in die Schattenwelt ziehen zu lassen. Ab und an könnten die Storys aber etwas mehr Würze vertragen.

Zeichnung

Plakative Panels versprühen den Charme eines 80er Jahre Horrorcomics. Durch eine leichte Abstraktion wirken die Figuren jedoch sehr ausdrucksstark und erfrischend.

Ein schattiges Plätzchen.

Ein Spaziergang im Schatten des Grauens: Joe Hill führt in „Tales from the Darkside“ eine Tradition fort, die Fans des klassischen Horrors begeistern dürfte.

Stellen Sie sich vor, Sie gehen morgens zur Arbeit, steigen vielleicht in den Bus oder in die Straßenbahn und „Zack“ auf einmal ist alles irgendwie anders und doch so wie vorher. Willkommen in der Schattenwelt. Eine Parallelwelt die unserer Welt sehr ähnelt. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass hier unsere Albträume und jedes erdenkliche Grauen zum Leben erweckt wird. Der Autor Joe Hill entführt den Leser durch mehrere Kurzgeschichten an eben diesen Ort.
Mal begleiten wir einen Bademeister, der einen grausamen Unfall im Pool verschläft und daraufhin mit einem schrecklichen Fluch belegt wird. Dann den heruntergekommenen Brian Newman, der eine Art dämonischen Zwilling in der Schattenwelt hat. Oder eine Babysitterin, die auf zwei teuflische Kinder aufpassen muss, die ihre Aufpasserin mit bösen Streichen aus der Schattenwelt plagen.
Dabei hängen alle Geschichten auf unterschiedliche Weise zusammen.  Die Schattenwelt ist ein Ort an den man sich wahrlich nicht freiwillig begeben will. Das schlimmste daran ist, dass sich diese Welt mitten unter uns befindet.

Gelungener und unterhaltsamer Horrorcomic

Joe Hill, eigentlich Joseph Hillstrom King, macht seinem Vater, Stephen King, alle Ehre. Er entführt den Leser in eine wunderschön grausige und obskure Welt. Obwohl die Motive der Geschichten vielleicht nicht durch Innovation strotzen, bietet dieses Werk dennoch soliden Horror der sich sehr gut lesen lässt und vor allem beste Unterhaltung bietet. Gelungen ist auch die Verknüpfung der einzelnen Geschichten. So hat der Protagonist Brian Newman kurze Auftritte in den anderen Geschichten. Dadurch ergibt sich ein roter Faden, der diesem Universum den letzten Schliff gibt.
Dennoch kann jede Geschichte einzeln gelesen werden und steht für sich.
Eigentlich sollte dieses Projekt in einer Neuauflage der TV-Serie „Tales from the Darkside“ umgesetzt werden. Da diese Serie jedoch nie den Weg in die Produktion fand, fließen die Ideen dazu nun eben in einen Comic.
Die Geschichten erinnern in ihrer Erzählweise stark an die Storys aus „Creepshow“ oder „Tales from the Crypt“ wodurch sich ein gewisser Retro-Charme ausbreitet. Ganz unabsichtlich ist das sicherlich nicht geschehen. Als Kind hatte Joe Hill in dem Film „Creepshow“  einen kleinen Auftritt. Das ist sicherlich seinem Vater zu verdanken, der hierfür das Drehbuch schrieb. Fans dieser Filme und Serien  sollte also ihr schwarzes Herz aufgehen.

Hier kommt das Retro-Gefühl alter Horrorcomics auf

Illustriert wurde dieses Comicbuch von Gabriel Rodriguez. Dieser hat schon zuvor mit Joe Hill an der Horrorserie  „Locke & Key“ gearbeitet. Die Farben stammen von Ryan Hill. Die Arbeit von Gabriel Rodriguez und Ryan Hill wirkt in diesem Buch sehr flächig und plakativ. Die Farbpalette ist eher entsättigt, was diesen Eindruck noch verstärkt. Der Stil fällt jedoch nicht negativ ins Auge. Ganz im Gegenteil. Dadurch wird das Retro-Gefühl alter Horrorcomics nur noch verstärkt. Zum Teil erinnern die Figuren in ihrem Zeichenstil auch hier an die Charaktere aus der animierten Serie von „Tales from the Crypt“ oder das animierte Intro aus „Creepshow“.

Fazit:

„Tales from the Darkside – Geschichten aus der Schattenwelt“ bietet eine leichte und solide Horrorlektüre. Insgesamt sind die Geschichten eher dem sanfteren Horror zuzuordnen und lassen sich am besten als Gruselgeschichten beschreiben. Wer  eine etwas härtere Lektüre bevorzugt könnte hier unter Umständen enttäuscht werden. Die Geschichten bereiten beim Lesen jedoch viel Freude. Vor allem Fans der klassischen Horrorgeschichten kommen hier auf ihre Kosten. Bleibt zu hoffen, dass noch ein zweiter Band herauskommt oder die TV-Serie doch noch zu neuem Leben erweckt wird.

Tales from the Darkside – Geschichten aus der Schattenwelt

Joe Hill, Gabriel Rodriguez, Panini

Tales from the Darkside – Geschichten aus der Schattenwelt

Ähnliche Comics:

Deine Meinung zu »Tales from the Darkside – Geschichten aus der Schattenwelt«

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

Alita:
Battle Angel

Der „Große Krieg“ ist seit 300 Jahren vorbei. Unter der gigantischen Himmelsstadt Zalem, der letzten ihrer Art, befindet sich Iron City. Hier sind alle Strukturen zusammengebrochen, was die Straßen - speziell nach Einbruch der Dunkelheit – zum gefährlichen Pflaster werden lässt. Im Jahr 2563 sind Cyborgs keine Seltenheit mehr und viele von ihnen verdienen sich ihr Geld als Kopfgeldjäger… sogenannte Hunter-Warrior. Titelbild: © 2019 Twentieth Century Fox

mehr erfahren