Prima Spatia - Band 01: Die Erbin

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André C. Schmechta
7101

Comic-Couch Rezension vonApr 2024

Story

Ein sich anbahnender größerer politischer Konflikt, Walfang im Weltraum und eine junge Heldin mit besonderen Fähigkeiten und Ambitionen. Trotzdem packt Band 1 noch nicht richtig zu.

Zeichnung

Die Panels beeindrucken mit teils filigranen Details und stimmungsvoller Kolorierung mit knackigen, kraftvollen Farben.

Walfang im Weltraum

Ob sich Alba gleich ein Kidnapping vorgestellt hat, als sie die Langeweile auf einem abgelegenen Asteroiden beklagt? Hier auf einem luxuriösen Anwesen hat ihr Vater sie zusammen mit der Gouvernante Cyll unterbracht. Denn der einflussreiche Politiker ist um die Sicherheit seiner Tochter besorgt. Dennoch kann er es nicht verhindern, dass sie entführt wird. Für die aber entwickelt sich das Ganze zu einem recht turbulenten Abenteuer.

Bunte Welt

„Erben“ ist der Auftakt der neuen Comic-Serie „Prima Spatia“ von Denis-Pierre Filippi und Silvio Camboni. Und Letzterer spannt mit seinen Bildern gleich zu Beginn eine ansehnliche, bunte Welt auf. Die Panels beeindrucken mit teils filigranen Details und stimmungsvoller Kolorierung mit knackigen, kraftvollen Farben. Insgesamt aber spricht mich der verspielte Stil, mit den eher weichen, abgerundeten Konturen und auch mal etwas wuseligen Bildkompositionen, nicht ganz so an. Er mag sicher auch auf ein jüngeres Publikum abzielen. Dazu passt die junge, mutige Alba, die mit ihren Gesichtszügen und der markanten Farbe ein wenig an die berüchtigte Kämpferin Ahsoka aus "Star Wars: Clone Wars" erinnert.

Mit zurückhaltend dosierter Weltraum-Action, vielen illustren - allerdings auch wenig tiefgründigen Figuren - geht es unterhaltsam und flott zu. Ein sich andeutender, verschärfender politischer Konflikt in der Galaxis, bei der eben auch Albas Familie eine wichtige Rolle einnimmt, rückt auch schon bald in den Hintergrund. Dafür nehmen imposante Wal-Wesen im wahrsten Sinne mehr Weltraum ein und sind insbesondere auf größeren Panels außergewöhnliche Hingucker. Spontan kam mir hier der Film-Klassiker „The Abyss“ in den Sinn. Die leuchtenden Weltraumgiganten entpuppen sich in Prima Spatia ebenso nicht als feindselige Kreaturen, sondern vor allem als Lieferant eines wertvollen Rohstoffes. Entsprechend wird Jagd auf sie gemacht. Doch offenbar hat Alba eine besondere Beziehung zu ihnen.

Auch wenn Filippi und Camboni hier einen ordentlichen Grundstein für viele spannende Entwicklungen legen, packt Band 1 noch nicht richtig zu. Es bleibt also abzuwarten, wie die unterschiedlichen Ebenen der Geschichte in weiteren Bänden ausbalanciert werden. Dass sich schon bald die Interessen verschieben werden und Alba noch für die eine oder andere Überraschung sorgen wird, ist dabei sicher. Unsere Heldin jedenfalls kann auch jetzt schon viele Sympathiepunkte für sich verbuchen, doch auch ihr fehlen noch deutlich mehr Konturen, um die Geschichte wirklich tragen zu können. Alle anderen Mitstreiter und Widersacher bleiben einfach noch zu austauschbar.

Fazit:

Ein sich anbahnender größerer politischer Konflikt, Walfang im Weltraum und eine junge Heldin mit besonderen Fähigkeiten und Ambitionen. „Prima Spatia“ kann noch nicht ganz als große Space Opera überzeugen und hat noch einiges Ausbaupotential. Aber der Auftaktband versprüht dank ansprechender Optik seinen ganz eigenen Sci-Fi-Abenteuer-Charme.

Prima Spatia - Band 01: Die Erbin

Denis-Pierre Filippi, Silvio Camboni, Splitter

Prima Spatia - Band 01: Die Erbin

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