Text:   Zeichner: Merwan

Pankat

Pankat
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André C. Schmechta
7101

Comic-Couch Rezension vonAug 2021

Story

Leider ist die Geschichte nicht mitreißend genug erzählt. Die vermeintliche Dramatik wird durch sperrige Dialoge und unnötige Längen ausgebremst.

Zeichnung

Ein Außenseiter sucht seinen Weg

Den jungen Mané zieht es nach Irap. Hier in der Großstadt hofft er auf ein besseres Leben als Pankat-Kämpfer. Darum ersucht er um Aufnahme in der Tempelschule des Großmeisters Eiam. Doch es soll ein steiniger Weg werden…

Merwan Chabanes „Mechanica Caelestium“ hat mich auf Anhieb begeistert und wurde von der Jury der Comic-Couch zum „Buch des Jahres 2020“ gekürt. Entsprechend neugierig war ich auf sein neues Werk „Pankat“. Und auf den ersten Blick zeigen sich vermeintliche Parallelen zum Vorgänger. Denn auch hier verbindet Merwan gesellschaftspolitische Aspekte mit einem sportlichen Wettkampf. Doch bei näherer Betrachtung werden schnell deutliche Unterschiede offenbar.

Nicht mitreißend genug erzählt…

Mané muss erkennen, dass es nicht gerade einfach ist, in Irap Fuß zu fassen. Trotz seines Talentes als Kämpfer gibt es Vorbehalte gegen ihn. Das liegt aber nicht zuletzt an seinem eigenen Verhalten. Er lässt sich auf den zwielichtigen „Fessat“ ein, der ihn in kriminelle Machenschaften zieht. Dabei möchte Mané doch nur einen Freund an seiner Seite, sucht Zuspruch und Halt an diesem unbekannten Ort. Mané wird fortan zwischen zwei Welten hin und hergerissen, verliert dabei seine ehrgeizigen Ziele als Pankat-Kämpfer nicht nur einmal aus dem Auge. Ganz zum Missfallen von Eiam, der ausgerechnet mit Fessat noch eine Rechnung offen hat.

So spannend diese Konstellation nun scheint, so zäh entwickelt sich die Lage in Irap. Die vermeintliche Dramatik wird durch etwas sperrige Dialoge und unnötige Längen ausgebremst. Hinzu kommt, dass die Figuren mal zu überzeichnet, mal zu blass sind und insbesondere Mané sich nicht richtig als Sympathieträger in die Herzen kämpfen kann. Auch wenn sich die Lage in Irap zum Ende noch einmal gehörig zuspitzt, bleibt die Spannung hinter den Erwartungen zurück.

… und mit wenig Punch auf kleinen Panels

„Mechanica Caelestium“ hat etwas Wildes und Ungestümes, das der Geschichte Leichtigkeit, Tempo und viel Herz verleiht. Gerade die Ballsport-Gefechte waren furios inszeniert. In „Pankat“ nun zwängt Merwan ausgerechnet die Kampfszenen in viele kleine Panels, erdrückt damit jegliche Energie. Die erhoffte dynamische Wirkung kann sich so nicht entfalten. Eigentlich unnötig, denn es gibt nicht viel Abwechslung in den körperlichen Auseinandersetzungen zu sehen. So schauen wir auf kleine Körperknäuel mit wenig Details, die häufig statisch, ungelenk und unförmig scheinen. Damit verpufft auch das gigantische Finale, auf das die Bewohner von Irap hinfiebern, beinahe wirkungslos.

Dafür punkten die Zeichnungen der Stadt Irap mit viel orientalischem Flair - bei Tag und bei Nacht. Mit ersten Stadtimpressionen hat auch die Geschichte ihren Ausgangspunkt genommen, wie Merwan in seinem Anhang erläutert, der zudem weiteres ausführliches Skizzenmaterial und Cover-Entwürfe präsentiert.

Fazit:

„Pankat“ ist bei aller Kritik sicherlich kein schlechter Comic und auch die wertige Ausstattung überzeugt wieder. Doch leider ist die Geschichte nicht mitreißend genug erzählt. So muss sich „Pankat“ dem Vorgänger „Mechanica Caelestium“ in allen Belangen deutlich nach Punkten geschlagen geben.

Pankat

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