Myre: Die Chroniken von Yria - Buch 2

Myre: Die Chroniken von Yria - Buch 2
Myre: Die Chroniken von Yria - Buch 2
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André C. Schmechta
10101

Comic-Couch Rezension vonOkt 2018

Story

Die Geschichte entwickelt sich nicht allzu komplex. Daran hat sich im Vergleich zu Band 1 wenig verändert. Knappe Dialoge ergänzen wesentliche Aspekt zum linearen Handlungsstrang.

Zeichnung

Jede Seite und jedes Panel ist visuell schlichtweg beeindruckend. Ein optisches Highlight jagt das nächste. Die Landschaften sind eindrucksvoll, die Stadt und ihre Architektur voller stimmungsvoller Details. Claudyas Stärke aber bleiben ihre Figuren. Diese wirken stets greifbar und agieren mit lebendiger Dynamik.

Zurück in der phantastischen Welt von Claudya Schmidt

Nach dem fulminanten und vielfach hoch gelobten Auftaktband der deutschen Künstlerin Claudya Schmidt habe garantiert nicht nur ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung der Chroniken von Yria gewartet. Nun ist es soweit! Endlich können wir mit Myre und ihrer Gefährtin Varug der geheimnisvollen Vergangenheit des rauen Wüstenplaneten weiter auf den Grund gehen...

Auf dem Weg nach Ehraan

Wir erinnern uns: Nach dem Myres Verletzungen vom alten Boozer versorgt wurden, ringt ihr dieser als Gegenleistung das Versprechen ab, eine kleine Kiste zu einem Freund in die Stadt Ehraan zu bringen. Genau hier setzt Band 2 an.

Ehraan erweist sich als gigantische städtische Oase inmitten einer weiten kargen Wüste. Zentrum der kreisförmig angelegten Stadt ist ein himmelshoher Baum mit mächtigem Stamm, um den sich Häuser und Bauwerke anordnen. Die Stadt ist von einer Mauer umgeben und wird streng bewacht.

Auf dem Marktplatz von Ehraan trifft Myre auf Lutz. Das Wildkatzen ähnliche Tier bringt sie auch gleich in Schwierigkeiten. Mit der Hilfe von Varug gelingt allen drei die Flucht. Doch vor einer engen Felsspalte muss sich Myre von Varug trennen, ihre Verfolger dicht auf ihren Fersen...

Immer den Bildern nach...

Wer glaubt, bis hier vielleicht die ersten paar Seiten des Comics gelesen zu haben, irrt. Beinahe die Hälfte des Comics ist schon um und eigentlich haben wir nicht wirklich viel erfahren, geschweige denn sind wir neue Hintergründe zu Yria gewahr geworden. Doch auf der anderen Seite haben wir schon wieder so viel erlebt und vor allem gesehen. Wir sind mittendrin in der phantastischen Welt von Claudya Schmidt.

Und sie hat sie noch ein Stück perfektioniert.

So ist der Weg hinein in die Stadt Ehraan schon wieder eine wahre Augenweide. Und jede weitere Seite lässt mich mit staunendem Blick über die Panels streifen. Ein optisches Highlight jagt das nächste. Die Landschaften sind eindrucksvoll, die Stadt und ihre Architektur voller stimmungsvoller Details. War das Setting in Band 1 schon nicht von übermäßiger Helligkeit geprägt, so wirkt Myre 2 noch ein wenig düsterer - das gilt insbesondere für die zweite Hälfte des Comics. Dennoch bleibt der Einsatz von Farben opulent, tiefe Schatten werden von Lichtakzenten durchbrochen. Die Bilder erhalten so eine unglaubliche Tiefe und Volumen.

Claudyas Stärke aber bleiben ihre Figuren. Diese wirken stets greifbar und agieren mit lebendiger Dynamik. Insgesamt werden charakteristische Merkmale noch etwas stärker herausgearbeitet, so auch Myres Gesichtszüge - sie sind feiner und markanter.

...bis zum Heiligen Archiv der Dinge und wieder heraus

Durch ein unterirdisches und imposantes Höhlensystem - das unglaublich atmosphärisch inszeniert ist - gelangen Myre und Lutz zu Shminkeldoo - einer greisenhaften Mischung aus Hund und Wolf. Der magische Prophet, wie er sich selbst bezeichnet, führt sie zum Heiligen Archiv der Dinge. Warten hier die Geheimnisse von Yria auf Myre?

Die Geschichte entwickelt sich nicht allzu komplex. Daran hat sich im Vergleich zu Band 1 wenig verändert. Knappe Dialoge ergänzen wesentliche Aspekt zum linearen Handlungsstrang. Ebenso bleibt der immer wieder durchblitzende humorvolle Unterton erhalten. Figuren aus dem Vorgänger tauchen nicht wieder auf. Doch Lutz und Shminkeldoo sind zwei gelungene neue Erscheinungen und einfach toll anzuschauen!

Schon nach kurzer Zeit sind wir wieder mit dem Abenteuer durch. Ein Fußabdruck zu Beginn der Reise nach Ehraan weist auf die gewaltigen Wanderer hin, die wir am Ende dann tatsächlich zu Gesicht bekommen sollen....

Ein Making-Of mit vielen Hintergrundinfos auch zur sorgsamen Weiterentwicklung der Figuren komplettiert diesen zweiten Band. Und wer Claudy Schmidt auf ihren Social Media Kanälen verfolgt, wird auch ihren Hinweis auf „Haunter of Dreams“ kennen und sich auf die angekündigte Side-Story aus dem Yria-Universum freuen.

Fazit:

Claudya Schmidt darf man ohne Übertreibung schon jetzt als Ausnahmekünstlerin bezeichnen. Nach Myre 1 stand es eigentlich außer Frage, dass auch der Nachfolgeband wieder prachtvolle Fantasy sein wird. Und so enttäuscht Claudya ihre Fans nicht! Jede Seite und jedes Panel ist visuell schlichtweg beeindruckend. Gelegentlich muss sich aber die Story und Dialogführung eben diesen übermächtigen Bildern geschlagen geben.

Natürlich ist auch Band 2 - wie sein Vorgänger - viel zu kurz und ich möchte noch gar nicht wieder auftauchen aus dieser düster geheimnisvollen Welt mit Myre, Varug und den anderen Weggefährten. Wann und wie es weiter geht? Die Fortsetzung ist nun erneut als Crowdfunding-Projekt geplant. Ich denke wir werden uns also noch ein Weilchen gedulden müssen.

Myre: Die Chroniken von Yria - Buch 2

Matt W. Davis, Claudya Schmidt, Claudya Schmidt, Splitter

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