Text:   Zeichner: Maza

Lady Spitfire 1: Die Tochter der Lüfte

Lady Spitfire 1: Die Tochter der Lüfte
Lady Spitfire 1: Die Tochter der Lüfte
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André C. Schmechta
6101

Comic-Couch Rezension vonJan 2018

Story

Glaubwürdig erzählte Geschichte mit einigen Rückblenden, die den ersten Lesefluss trüben.

Zeichnung

Highlight sind die toll inszenierten Flugsequenzen. Das Zusammenspiel der Zeichnungen von Maza und der Farben von Pierre Schelle funktioniert hier wunderbar.

Eine Frau steht ihren Mann – als Kampfpilotin der Royal Air Force im 2. Weltkrieg.

Laure Chevalier möchte erste Kampfpilotin der Royal Air Force werden. Auch wenn ihre Leidenschaft für das Fliegen schon seit ihrer Kindheit besteht, ist die Motivation für gefährliche Lufteinsätze noch eine ganz andere.

Wir schreiben das Jahr 1940. Beim Einmarsch der Deutschen nach Frankreich muss auch Laure mit ihrem Vater, der ebenso wie sie Pilot bei der französischen Armee ist, fliehen. Die Flucht gelingt zunächst, bis sie über Dünkirchen in einen Luftkampf verwickelt werden. Das Manöver ihres Vaters rettet Laures Leben, ihr Vater stirbt. Doch die Gefahr in der Luft ist noch nicht gebannt und erst als ein britischer Pilot zu Hilfe kommt, können die Gegner besiegt werden. So lernt Laure  Squadron Leader Julian Hunt und weitere Piloten der Staffel 1B der Royal Air Force kennen.

Doch die Zukunft von Laure ist ungewiss. Die Regularien der Royal Air Force sind eindeutig, Frauen haben hier offiziell keinen Platz, erst recht nicht für persönliche Rachefeldzüge, wie sie Laure im Sinn hat, um Gerechtigkeit für ihren Vater zu finden. Mit Julian Hunt hat sie einen verständigen Vorgesetzten, der ihr Talent und ihren Mut schätzt. Als der 17-jährige Pilot Charlie Johnson bei einem Einsatz ums Leben kommt, ergibt sich eine ungewöhnliche Chance für Laure. Sie erhält den Vorschlag, die Identität von Charlie anzunehmen und so für die Staffel 1B zu fliegen. Ein riskanter Plan, bei dem auch die militärische Karriere von Julian Hunt auf dem Spiel steht.

Reichlich Action in der Luft

Highlight des Auftakts der Comic-Serie „Lady Spitfire“ sind die toll inszenierten Flugsequenzen. Das Zusammenspiel der Zeichnungen von Maza und der Farben von Pierre Schelle funktioniert hier wunderbar. Die Action in der Luft trägt auch einen Großteil des Comics. Nur vereinzelte Funksprüche liegen auf den ansonsten textlosen Panels und unterstreichen die dramatische Situation der Piloten. Maschinengewehrfeuer und Explosionen im dunklen wolkenverhangenen Himmel, Motorengeräusche bei gewagten Ausweichmanövern über dem Meer - unweigerlich entsteht im Kopf die Klangkulisse zum Comic. In den Luftkämpfen kommen unterschiedliche Flugzeugtypen zum Einsatz, von Curtiss bis eben zur Spitfire.

Die Geschichte einer zielstrebigen Frau

Dass „Lady Spitfire“ aber nicht zu einem reinen Militär-Action-Comic verkommt liegt an der glaubwürdigen erzählten Geschichte von Sébastien Latour. Es ist ein langer Weg, bis die mutige und zielstrebige Laure schließlich vor der Entscheidung steht, eine andere Identität anzunehmen. Vieles erfahren wir in Rückblenden. So auch, dass Laure Chevalier schon als Kind Pilotin werden wollte und bereits mit ihrem Teddy im Flugzeug ihres Vaters Kampfeinsätze spielte. Die Zeitsprünge sind es aber auch, die den anfänglichen Lesefluss trüben, da ich schon manchmal überlegen musste, ob die Geschichte nun gerade chronologisch weitererzählt wird oder es sich wieder um eine Rückblende handelt – trotz ergänzender Zeit- und Ortsangabe am Kopf der Seite.

Neben Laure sind es Julian Hunt und Lieutenant Mitchell – genannt Spirit – die weitere interessante Figuren abgeben. Letzterer bekommt schon durch seine auffällige Gesichtsmaske, die offensichtlich eine Verletzung abdeckt, einen gewissen mysteriösen Touch. Auf Laures Frage, was mit ihm geschehen ist, antwortet dieser nur: „Der Krieg ist passiert…“

Fazit:

„Lady Spitfire“ ist ein actionreiches Flieger-Drama vor historischer Kulisse. Pilotin Laure Chevalier steht sprichwörtlich ihren Mann, als sie ihr Ziel erreicht und Kampfpilotin der Royal Air Force wird. Und so sollten die Nachfolgebände zeigen, ob und wie lange das Versteckspiel halten kann und welche Entwicklung Laure Chevalier in der Royal Air Force nimmt.

Lady Spitfire 1: Die Tochter der Lüfte

Sébastien Latour, Maza, Bunte Dimensionen

Lady Spitfire 1: Die Tochter der Lüfte

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