Dracula

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André C. Schmechta
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Comic-Couch Rezension vonDez 2020

Story

Georges Bess hält sich dicht an Stokers Vorlage und entsprechend nostalgisch mutet die Erzählung an. Auch wenn die Geschichte bereits bekannt ist, fesselt Bess durch die dichte Atmosphäre den Leser von der ersten Seite an.

Zeichnung

Die Tuschezeichnungen sind unglaublich ausdrucksstark. Dem feinen Strich mit beinahe akribischer Präzision, stehen kräftige Schattierungen mit großzügigen tiefschwarzen Flächen entgegen. Bess entwirft eine düstere, atmosphärisch dichte Umgebung.

Meisterhaft inszeniert und schaurig schön erzählt

Wer kennt sie nicht, die Geschichte des Grafen Dracula aus der Feder des irischen Schriftstellers Bram Stoker? Mehrfach verfilmt, adaptiert und nacherzählt ist der unheimliche Vampir aus Transsilvanien eine Ikone der Phantastik. George Bess erweckt sie ein weiteres Mal zu neuem Leben. Und wie!

„Der Graf war ein eigenartiger Mensch... Er hatte ein bleiches, fast leichenhaftes Aussehen...“

Der junge Jonathan Harker soll in das Schloss eines gewissen Graf Dracula reisen, um dort Immobiliengeschäfte abzuwickeln. Doch erweist sich der Graf als seltsamer und unheimlicher Gastgeber. Als Harker erkennt, welch grausames Wesen sich hinter dem Grafen verbirgt und welches Unheil ihm droht, ist es zu spät. Dracula ist auf dem Weg nach London und Harker bleibt gefangen im Schloss zurück.

Unterdessen wartet seine Geliebte Mina Murray verzweifelt auf ein Lebenszeichen von ihm. Minas Freundin Lucy Westenra wiederum ist im Liebesglück. Sie wird heiraten. Doch schon bald soll auch für sie ein schrecklicher Alptraum beginnen, als Graf Dracula in London angekommen, Lucy heimsucht.

„In einem Moment sprach vollkommene Grausamkeit aus seinem Blick, im nächsten zerstreuten seine höflichen Worte all meine Befürchtungen.“

Auf über 200 Seiten erleben wir, wie das Grauen immer mehr im Umfeld von Jonathan Harker einzieht und bald ein erstes Opfer fordert. Mit Hilfe von Professor Abraham Van Helsing geht es schließlich auf die Jagd nach dem Vampir.

Georges Bess hält sich nah an Stokers Vorlage und entsprechend nostalgisch mutet die Erzählung an. Auch wenn die Geschichte bereits bekannt ist, fesselt Bess durch die dichte Atmosphäre den Leser von der ersten Seite an. Das ist vor allem auch seinen imposanten Bildern geschuldet. Bess entwirft einen markanten Dracula, unheimlich, mit weißen Augen und tiefen Furchen im Gesicht. Boshaftigkeit und Hinterlistigkeit sind auf den ersten Blick erkennbar.

Die Tuschezeichnungen sind unglaublich ausdrucksstark. Dem feinen Strich mit beinahe akribischer Präzision, stehen kräftige Schattierungen mit großzügigen tiefschwarzen Flächen entgegen. Bess entwirft eine düstere, atmosphärisch dichte Umgebung. In alptraumhaften Szenen und Momenten mit symbolischer Kraft entstehen einzigartige Gemälde in denen man sich verlieren kann.

Für alle, die mit Dracula bisher noch keine Bekanntschaft gemacht haben, ist diese eindrucksvolle Version von Georges Bess eine hervorragende Gelegenheit, eine der bedeutendsten Kreaturen der phantastischen Literatur endlich kennenzulernen. Alle anderen werden ihn so sicherlich gerne wiederentdecken.

Fazit:

Ich bin begeistert! „Dracula“ ist von Georges Bess meisterhaft inszeniert und schaurig schön erzählt. Der Vampir der Vampire versprüht noch immer wohligen Schauder und hat nichts von seiner Faszination und seinem ursprünglichen Horror verloren. In dieser opulenten Aufmachung dürfen wir sicher von einem weiteren zeitlosen Klassiker sprechen, der in jede gute Comic-Sammlung gehört. Großartig!

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