Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe

Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe
Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe
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Niklas Ellersiek
5101

Comic-Couch Rezension vonMai 2018

Story

Unterhaltsame, actionreiche Story die sich gut lesen lässt. Die Geschichte lebt von den unterschiedlichen Charakterzügen der Helden.

Zeichnung

Die Zeichnungen wirken nicht ausgewogen und lassen Spielraum nach oben. Die Farben sind jedoch gekonnt gewählt.

Ein ungleiches Team

Das Rationale trifft das Übernatürliche:

Hört sich an wie der Beginn eines schlechten Witzes, ist es aber nicht. Marvel bringt ein interessantes, von Gegensätzen nur so strotzendes, Crossover auf den Markt.

Frank Castle, alias der Punisher, ist mal wieder auf seinem Kreuzzug gegen das organisierte Verbrechen. Als er dabei ist die Gangster der Fusilli Familie umzubringen, stößt der sonst so rationale Frank Castle auf Etwas das nicht in seine und auch nicht in diese Welt passt. In einem Restaurant der Mafia Familie findet er einen Raum voller Kreaturen die nicht von dieser Welt stammen können.

Er weiß nicht wie er damit umgehen soll, merkt aber, dass er diesen übernatürlichen Mächten nicht gewachsen ist. Daher bittet er Doctor Strange um Hilfe. Da Strange sich vorgenommen hat diese Welt vor allen bösen magischen Kräften zu schützen, fackelt er nicht lang und beginnt mit dem Punisher den seltsamen Fall zu untersuchen. Kurz darauf wimmelt es in New York nur so von fremdartigen Kreaturen, Dämonen und Besessenen gegen die sich unsere Helden beweisen müssen. Doch dem Punisher fällt auf, dass ein Großteil der Kreaturen eher ängstlich, als angriffslustig wirkt. Die Lösung lässt nicht lange auf sich warten.

Ein rassistischer Mystiker namens Mangrove will mittels der Kreaturen eine Rassensäuberung in New York vornehmen. Der Punisher und Strange legen ihre Differenzen beiseite und bilden eine Einheit gegen Mangrove. Durch die rohe Gewalt des Punishers und die Magie von Strange entsteht ein mächtiges Bündnis. Mangrove muss sich auf etwas gefasst machen. Oder hat er noch ein As im Ärmel?

Die Geschichte lebt von Kontrasten

Trotz einer eher düsteren „Horror-Thematik“, nimmt sich die Story selber nicht zu ernst und weißt einen eher lockeren Erzählstil auf. Die Geschichte lebt vor Allem von den Kontrasten zwischen Strange und dem Punisher. Während Doctor Strange eher das Klischee eines lockeren Lebemannes wiederspiegelt, ist der Punisher als gebrochener, verbitterter Soldat das genaue Gegenteil.

Der Autor John Barber steht auf der Skala bekannter Schreiber sicher nicht ganz oben. Vor Allem arbeitete er an der Transformers Serie. Das schadet der Geschichte jedoch nicht. Zwar legt Barber hier keine Story vor, die in die Geschichte des Marvel-Universums eingehen wird, allerdings wird dem Leser hier leichte und actionreiche Unterhaltung geboten. Erwähnenswert ist auch, dass hier die Figur des Phantom Eagles neu verwertet wird. Dieser fast vergessene Kriegsheld jagte im zweiten Weltkrieg mit seinem Kampfflugzeug Nazis. Die Deutschen rächten sich an Ihm, indem sie seine Eltern töteten. Jahre später konnte er sich, mithilfe des Ghost Riders, an dem Mörder seiner Eltern rächen.  Danach zog er sich zurück, als er dann jedoch von Aliens entführt wurde konnte nur sein magisches Flugzeug entkommen. Eben dieses Flugzeug dient Strange nun als mächtiges Artefakt im Kampf gegen Mangrove.

Diese Zusammenstellung hört sich zunächst etwas wirr an, fügt sich aber im Gesamtkontext passend zusammen. Es sind auch keine sonderlichen Vorkenntnisse nötig um diese Geschichte zu verstehen. Der Band steht mehr oder weniger für sich.

Den Zeichnungen fehlt das Herzblut

Die hier vier zusammengefassten Kapitel wurden von den Zeichnern Andrea Broccardo, Jason Muhr und Dominike Stanton erstellt. Diesem Band mangelt es leider an überwältigenden Bildern. Es fehlt ein bisschen das Herzblut und es entsteht das Gefühl, dass die Zeichner die Story einfach abarbeiten. Im Laufe der Geschichte werden die Zeichnungen immer gröber wodurch dieser Eindruck noch verstärkt wird. Weiterhin fehlt es den Figuren an Dynamik. Ihre Bewegungen wirken mitunter steif. Auch sind die Proportionen nicht unbedingt heldengerecht oder zumindest anatomisch korrekt.

Dennoch wird die Handlung durch die Zeichnungen gut transportiert, sodass keine Verständnisschwierigkeiten auftreten. Die Farbpalette wirkt hingegen sehr ausgewogen und transportiert die actionreiche Stimmung gut.

Die Stärke von diesem Team-up liegt aber definitiv in der Story.

Fazit:

„Doctor Strange /Punisher: Wunderwaffe“ überragt zwar nicht mit einschlagenden Ereignissen oder besonders definierten Zeichnungen, bietet aber dennoch eine solide Unterhaltung. Die Geschichte lebt von den unterschiedlichen Charaktereigenschaften der beiden Helden. Kleine Reibereien sind da natürlich nicht ausgeschlossen. Beide Helden zeigen ihre Größe im Endeffekt dadurch, dass sie Ihre Differenzen überwinden und gemeinsam für das Gute kämpfen.

Durch den rassistischen Widersacher Mangrove kann auch ein sozialkritischer Aspekt auf die Geschichte projiziert werden. Dieser versucht durch immigrierte Monster aus einer anderen Dimension eine „Rassensäuberung“ vorzunehmen. Sie dienen Mangrove als Werkzeug und sind damit, ohne es zu wollen, in die Schusslinie geraten. Im Endeffekt sind die Wesen also nicht böse sondern einfach nur fremd. Daher helfen ihnen die Helden auch wieder in ihre Dimension zurückzukehren. Vielleicht ist das ein Appell an die Weltoffenheit und dafür seine Vorbehalte zu überwinden. Bei solchen Anspielungen muss nur darauf geachtet werden, dass das Ganze nicht zu flach und banal wird.

Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe

John Barber, Andrea Broccardo, Jason Muhr, Dominike Stanton, Panini

Doctor Strange/Punisher: Wunderwaffe

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