Text:   Zeichner: Lounis Chabane

Die Erektion - Band 2

Die Erektion - Band 2
Die Erektion - Band 2
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Niklas Ellersiek
8101

Comic-Couch Rezension vonOkt 2018

Story

Die Geschichte kann den Charme des ersten Bandes leider nicht mehr aufrechterhalten. Dennoch macht es Spaß das Pärchen beim Ausgang ihres Dilemmas zu beobachten.

Zeichnung

Detailreiche und ausdruckstarke Zeichnungen unterstützen die Geschichte in jeder Hinsicht. Das Niveau aus dem ersten Band wird dabei in jedem Fall gehalten.

Der Gipfel der Gefühle

Der Abend ist noch lange nicht vorbei

In dem zweiten Band spitzt sich die Lage um das Paar Lea und Florent noch einmal zu. Wobei deutlich wird, dass die Konflikte der Beiden mehr Menschen betreffen als zunächst angenommen.

Nachdem Florent eine Viagra Pille eingenommen hat um seine Frau zu überraschen, ist ein harmloses Treffen mit Freunden eskaliert. Doch haben nicht nur Lea und Florent alltägliche Eheprobleme. Kurz nachdem sich Alexandra und Jean-Fab verabschiedet haben, steht Alexandra auf einmal wieder verheult vor der Tür. Sie hat sich mit ihrem Partner gestritten, anscheinend hat er sie übel beschimpft. Alexandra meint, dass er eifersüchtig auf Florent war. Weiterhin behauptet er, dass Sie ihm schöne Augen gemacht hat. Aus dem Affekt heraus, hat sich Alexandra nun von Jean-Fab getrennt. Die Diskussion nimmt nun an Fahrt auf. Während sich Lea mit Alexandra bespricht und sie überzeugt, dass ihre Entscheidung die richtige war, versucht Florent weiterhin seine Erektion vor dem unerwarteten Gast zu verstecken. Während dieser Zeit spielt Lea unterschwellige Dominanzspielchen mit Florent. Durch diese Erniedrigung raubt sie Florent jegliche Autorität und er wirkt recht trottelig und hilflos. Dieses ganze Prozedere geht eine Weile hin und her, bis auf einmal Alexandras Handy klingelt. Es ist eine Nachricht von Jean-Fab. Sie möge ihm doch bitte verzeihen und nach Hause kommen. Die Gesamtsituation bringt Lea wiederum zum Rasen. Aus ihrer Wut heraus greift sie sich das Handy und antwortet für Alexandra. Durch ihre vulgäre Art findet Jean-Fab aber schnell heraus wo sich seine Frau befindet und macht sich ebenfalls auf den Weg. Kurze Zeit später steht ein aufgelöster Ehemann vor dem Fenster und brüllt herum. Die Situation wird für alle Beteiligten noch unangenehmer als sich die ersten Nachbarn über den Lärm beschweren. Kurzerhand nimmt Lea das Dilemma selbst in die Hand. Sie geht runter auf die Straße und sagt Jean-Fab die Meinung. Währenddessen sind Alexandra, Florent und die Erektion alleine in der Wohnung. Nun zeigt sich ob die Befürchtungen von Lea und Jean-Fab wahr sind. Doch auch Lea kehrt nach ihrem Streitgespräch nicht direkt in die Wohnung zurück. Der Abend entwickelt sich nochmals in eine andere Richtung. Doch wie werden die Beteiligten in den nächsten Tag starten?

Es kommt das Gefühl auf man sei ein Voyeur

In dem zweiten Band von „Die Erektion“ spitzt sich die Geschichte zunehmend zu. Die Protagonisten festigen nochmals ihre Charakterzüge und zeigen wie unterschiedlich sie sind. Es macht Spaß ihnen dabei zu folgen und wie ein stiller Beobachter in einer Zimmerecke zu sitzen. Durch die Inszenierung der Bilder kommt tatsächlich das Gefühl auf, man sei ein Voyeur. Ein Brustblitzer hier, ein Poblitzer da. Dabei wartet man die ganze Zeit auf den großen Knall und fragt sich was wohl noch als Nächstes passiert. Leider bleiben die großen Spektakel im zweiten Band aus. Der Aufbau der Geschichte im ersten Band lebte von einer abstrusen Situation, die im zweiten Band jedoch nicht mehr im Vordergrund steht und auch etwas an Luft verloren hat. Der Geschichte ist zwar auf einer angenehmen Weise zu folgen, das Große Wow-Erlebnis bleibt jedoch aus. Für Alle die jedoch den ersten Band gelesen haben ist der zweite Band allerdings ein Muss. Es ist absolut keine Enttäuschung und man will ja schließlich auch wissen wohin sich Florents Erektion entwickelt.

Die Geschichte wird von einer subtilen Erotik durchzogen

Die Zeichnungen bleiben wie gewohnt auf einem hohen Niveau. Hier ist noch einmal hervorzuheben mit welcher Vielfalt und Detailreichtum der Zeichner Emotionen und Situationen inszeniert. Die Bilder tragen die Geschichte auf eine Weise die man nur selten erlebt. Die Zeichnungen sind teilweise so gelungen, dass das Verhalten der Protagonisten schon weh tut. Lounis Chabane lässt dabei stets ein gewisses Quäntchen subtiler Erotik mitfließen. Diese Stimmung wird noch mit einer gekonnten Kolorierung unterstrichen. Auf der einen Seite bringen die Farben einen hohen Grad an Realismus in die Zeichnungen, auf der anderen Seite kann man sich hier erstaunlich gut in die jeweiligen Situationen fühlen.

Fazit:

Der zweite Band hält zumindest auf dem zeichnerischen Level sein hohes Niveau. Der Geschichte fehlt jedoch das gewisse Etwas. Man hofft die ganze Zeit auf einen großen Knall in irgendeiner Form. Dieser bleibt jedoch mehr oder minder aus. Dennoch werden in diesem Band gewisse Wahrheiten offenbart die im ersten Band noch nicht ausgesprochen wurden. Das rettet die Story über die ein oder andere Durststrecke, wodurch diese sich dann auch gut lesen lässt. Insgesamt bietet der Zweiteiler einen Einblick in eine Beziehung, die zwar in die Tage gekommen ist, in Wirklichkeit jedoch nicht an Temperament verloren hat.

Die Erektion - Band 2

Jim, Lounis Chabane, Splitter

Die Erektion - Band 2

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