Text:   Zeichner: Stefano Raffaele

Deepwater Prison - Bd. 1: Constellation

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André C. Schmechta
7101

Comic-Couch Rezension vonDez 2017

Story

Temporeich und spannend erzählt, wobei auch typische Gefängnis-Klischees bedient werden.

Zeichnung

Die Welt außerhalb des Gefängnisses schafft eine dramatische Atmosphäre. Optisch gibt es an Deepwater Prison nichts auszusetzen.

Wirtschafts-Thriller und Gefängnis-Drama in 900 Metern Tiefe.

Drei schnelle Zeitsprünge markieren den temporeichen Auftakt der Erzählung. 2012 wird bei Unterwasserbohrungen ein Erdrutsch durch riesige wurmartige Wesen ausgelöst. 2027 steht die Bohrinsel „Constellation“ nach einer Explosion in Flammen, sinkt und hinterlässt einen gigantischen Ölteppich. Drei Jahre zuvor verweigert Leutnant Stewart bei einem Militäreinsatz in einem Bergdorf den direkten Befehl eines Vorgesetzten und landet dafür in einem Gefängnis. Und dieses Gefängnis liegt in über 900 Metern Tiefe in einem Meeresgraben vor den Bermudas. Aus Deepwater Prison auszubrechen scheint unmöglich!

Während Stewart tief unten im Meer versucht den Gefängnisalltag zu meistern, versucht Elaine Rosenberg - Präsidentin des Ausschusses für Energie und Umwelt – die Umweltkatastrophe abzuwenden und die Betreiberfirma der Bohrinsel „Prometheus Oil“ in die Verantwortung zu nehmen. Diese kooperiert jedoch nur widerwillig und versucht das Unglück als einfachen Unfall abzutun. Elaine Rosenberg beschließt Fakten zu sammeln und dazu das Wrack der Constellation aufzusuchen. Doch das liegt 1500 Meter tief im Meer. Der Weg dorthin führt über das Deepwater Prison. Und so stattet Elaine Rosenberg dem Gefängnis einen Besuch ab – mit an Bord, Robert Silverman – Vertreter von Prometheus Oil.

Gefängnis-Klischees werden bedient

Autor Christophe Bec greift auf typische Gefängnis-Klischees zurück: von der Häftlingsrevolte bis zur Brutalität zwischen Häftlingen, die auch vor Vergewaltigungen nicht Halt macht. Mittendrin, der an seiner guten Moral gescheiterte Soldat Stewart. Weil er ein Bergdorf, in dem nur noch alte Menschen lebten, nicht dem Erdboden gleich machen wollte, sitzt er nun für 20 Jahre in Haft – die Zerstörung des Dorfes verhindern konnte er damit nicht. So hadert er mit sich und den ungerechten Umständen, wirkt entsprechend verloren an diesem kalten, undankbaren Ort. Sein Charakter bekommt neuen Schwung, als er beschließt aus dem Gefängnis auszubrechen und dafür auch schon einen konkreten Plan hat.

Die zielstrebige und gut aussehende Elaine Rosenberg hat von Anfang an die Sympathien der Leser auf ihrer Seite. Ihr Bestreben nach lückenloser Aufklärung ist vor dem Hintergrund der nahenden Umweltkatastrophe nur allzu verständlich. Ihre unsympathischen Gegenspieler machen es einem leicht, ihr stets gedanklich beizustehen – erst recht, als sie auf Deepwater Prison landet, das zudem nur aus männlichen Insassen besteht.

Atmosphärische Unterwasserwelt

Deepwater Prison ist auch optisch ein Gefängnis, wie man es aus zahlreichen US-Filmen kennt. Da ist die Welt außerhalb des Gefängnisses deutlich spektakulärer anzusehen. Das gilt insbesondere für die Fahrten mit den kleinen Spezial-U-Booten. Das kontrasteichen Wechselspiel aus dunkler Unterwasserwelt und das in rot-orange getauchte U-Boot-Innere schaffen eine dramatische Atmosphäre  – auch die wurmartigen Unterwasserwesen tauchen wieder auf und es ist zu vermuten, dass diese nicht zufällig um das Gefängnis kreisen. Weitere visuelle Highlights sind die Einstiegssequenzen mit der explodierten Bohrinsel und der Militäreinsatz im Bergdorf. Optisch gibt es an Deepwater Prison nichts auszusetzen.

Fazit

Die Positionen sind klar: Prometheus Oil versucht mit aller Macht die Ursachen der Katastrophe zu vertuschen und spielt ein intrigantes Spiel. Elaine Rosenberg will Aufklärung im Namen der Regierung. Stewart sucht einen Weg raus aus Deepwater Prison. Und all diese verschiedenen Interessen sind miteinander verbunden und versprechen eine Menge Zündstoff. „Deepwater Prison - Constellation“ ist ein gut aussehender, temporeicher Serien-Auftakt  mit einer reizvollen Mischung aus Gefängnisdrama und Wirtschafts-Thriller.

Deepwater Prison - Bd. 1: Constellation

Christophe Bec, Stefano Raffaele, Splitter

Deepwater Prison - Bd. 1: Constellation

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