Text:   Zeichner: Krystel

Darryl Openworld

Darryl Openworld
Darryl Openworld
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André C. Schmechta
7101

Comic-Couch Rezension vonDez 2022

Story

„Darryl Openworld“ ist geradlinig und temporeich erzählt. Stimmungsvolle Passagen folgen auf kurzweilige Action. Die Dramaturgie wirkt aber nicht immer rund. Es gibt einige Abschnitte, die nicht ganz optimal in die Geschichte eingebunden sind oder sauber ineinandergreifen.

Zeichnung

Krystel spannt mit seinen Hochglanz-Bildern zunächst eine überaus opulente und spektakuläre Welt auf. Das Auge erfreut sich an großzügig ausgestalten Panels, die mit knackigen Farben, kräftigen Kontrasten und ausgeprägtem Spiel mit Licht und Schatten viel Abwechslung auf die Seiten bringen.

Mystisches Fantasy-Abenteuer mit Steampunk-Flair

Darryl ist in der Openworld ein berühmter und gefragter Journalyst - ja, schreibe ich bewusst mit „y“ wie in der Geschichte. Denn das „Y“ hat dort eine besondere Bedeutung - doch dazu später. Die Openworld ist eine besondere Parallelwelt. Und etwas scheint hier nicht in Ordnung zu sein. Darryl geht dem mysteriösen Verschwinden eines Riesen und dem Diebstahl eines Zahnrades aus dem Glockenturm auf den Grund. Schon bald sollen sich er und seine engsten Begleiter - der Swiftbyrd Ocelot, ein Greifvogel mit besonderen Fähigkeiten und die kleine Fee Elynwe - mit dunkleren Mächten konfrontiert sehen.

Pendler zwischen den Welten

Nun zum „Y“. Darryl ist nicht nur Journlayst, sondern Pendler zwischen den Welten. Ihm ist es möglich durch Portale in Form eines riesigen in der Luft schwebendes Y in die Grey World - die irdische Welt - zu gelangen. Hier lebt Julianne. Sie ist mit Darryl befreundet und in den Jungen Dean verliebt. Die Beziehung zu Dean ist jedoch alles andere als einfach, denn Dean ist ein Geist. Und Joanna wünscht sich sehnlichst, dass dieser wieder unter den normal lebenden weilen kann. Sie hat auch schon einen Plan…

Krystel spannt mit seinen Hochglanz-Bildern zunächst eine überaus opulente und spektakuläre Welt auf. Das Auge erfreut sich an großzügig ausgestalten Panels, die mit knackigen Farben, kräftigen Kontrasten und ausgeprägtem Spiel mit Licht und Schatten viel Abwechslung auf die Seiten bringen. Riesige Luftschiffe als Transportmittel, phantastische (Tier-)Wesen und dunkle Geschöpfe verbinden harmonisch unterschiedliche Genre-Zutaten und schaffen eine schöne Atmosphäre. Insgesamt gerät mir das aber zu künstlich, gerade auch dann, wenn der Hintergrund betont mit Weichzeichner bearbeitet ist und so manch schlichte Perspektive und fehlende Details kaschiert. Die Figuren mit ihren sehr glatten Gesichtszügen und betonter Augenpartie lehnen sich dann schon beinahe an typischen Manga an.

Geschichte in der Geschichte

„Darryl Openworld“ ist geradlinig und temporeich erzählt. Stimmungsvolle Passagen folgen auf kurzweilige Action. Insgesamt gelingt eine ordentliche Balance in den zumeist einfachen Dialogen. Die knapp 150 Seiten sind da schnell gelesen. Eine ausgefeilte Figurenzeichnung hat aber bei den zügig aufeinanderfolgenden Handlungsabschnitten das Nachsehen. So sind Darryl, Dean und Julianne ein recht austauschbares, aber dennoch gut aufgestelltes Trio, dem dann aber leider kein richtig markanter Widersacher entgegengestellt wird.

Die Dramaturgie wirkt nicht immer rund. Es gibt einige Abschnitte, die nicht ganz optimal in die Geschichte eingebunden sind oder sauber ineinandergreifen. Manch begonnener Handlungsfaden wirkt vorschnell beendet oder nicht originell weitergeführt. Das gilt auch für das Wechselspiel zwischen Openworld und Grey World. Das führt dazu, dass sich zum Ende hin die Ereignisse zwar effektvoll verdichten, aber weder die Auflösung so richtig zupacken mag, noch das Schicksal der drei Hauptfiguren am Ende mitreißt oder berührt. Dass die gesamte Geschichte in einen zusätzlichen Handlungsrahmen eingebettet ist - in dem eine junge Frau einen Roman schreibt und dieser eben obige Hauptgeschichte ist - macht es da nicht besser, liefert aber immerhin einen interessanten Story-Twist.

Fazit:

Die unterhaltsame, bunte Mischung aus magischer Fantasy, rasantem Abenteuer mit Steampunk-Flair und einer Prise Romantik dürfte dank seines jungen Hauptfiguren Trios dann sicherlich vor allem auch das jüngere Comic-Publikum auf Anhieb ansprechen. Trotz guter Optik und Ausstattung verlasse ich die beiden Welten dann aber doch ohne, dass sie wirklich bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben.

Darryl Openworld

Rémi Guérin, Krystel, Splitter

Darryl Openworld

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