Captain Marvel 3: Avengers-Jagd

Captain Marvel 3: Avengers-Jagd
Captain Marvel 3: Avengers-Jagd
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Nina Pimentel Lechthoff
5101

Comic-Couch Rezension vonJan 1970

Story

Zeichnung

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Jagd auf die Avengers

Carol Danvers alias Captain Marvel war in ihrer mehr als 50-jährigen Geschichte schon Mitglied mehrerer Avengers-Teams. In der aktuellen Reihe von Autorin Kelly Thompson musste die ehemalige Kampfpilotin vieles einstecken: Ihre Kree-Herkunft macht sie bei der Erdbevölkerung unbeliebt, ein protziger Superschurke hat Captain Marvel und viele andere Frauen in einer Paralleldimension festgehalten, sie musste einen Körpertausch mit Dr. Strange erdulden… Kein Wunder, dass Captain Marvel irgendwann durchdreht! Warum sonst würde sie ihre Freunde und Avengers-Kollegen jagen?

Spoiler-Alarm ab… jetzt!

Captain Marvels Avengers-Jagd ist aber nicht auf ihren eigenen Mist gewachsen. Ein finsterer Geselle hat die Superheldin in seiner Gewalt und gibt ihr 24 Stunden, um die Avengers zu ihm zu bringen. Sonst zündet er Bomben, die in diversen Kree-Flüchtlingslagern weltweit versteckt sind. Außerdem ist Carol in einem neuen Anzug gefangen, mit dem der Bösewicht sie überall orten und ihre Gespräche mithören kann. So bleibt Captain Marvel nichts anderes übrig, als Jagd auf die Avengers zu machen. Doch auch unter Stress und Zeitnot arbeitet Carols Gehirn an einem Plan, der die Avengers und die Flüchtlingscamps retten könnte.

SO.MUCH.ACTION

Während Autorin Kelly Thompson Carol Danvers in den vorigen Bänden sehr viel auf der emotionalen Ebene hat durchmachen lassen, setzt sie in „Captain Marvel 3 – Avengers-Jagd“ auf volle Kanne Action. Ohne eine Erklärung stürzt man sich als Leser in den ersten Kampf zwischen Captain Marvel und dem Donnergott Thor. Und damit man ja nicht denkt, es wäre Thompson nicht ernst, wird am Ende vom Kampf nicht nur ganz deutlich gezeigt, wer der Stärkere ist. Captain Marvel übergibt ihrem Auftraggeber sogar eine sehr blutige Trophäe.

Eine Action-Szene folgt der anderen, während sich Captain Marvel durch das gesamte Avengers-Team boxt. Das macht aus dem dritten Band der neuen Captain-Marvel-Reihe ein sehr spannendes, kurzweiliges Vergnügen. Die wenigen Momente, in denen Carol innehält, hat man als Leser mit ihr zusammen Zeit, ihre Gefühle und Gedanken zu erforschen. Diese Momente sind aber sehr selten – jedenfalls seltener als in den vorangegangenen zwei Bänden. Dadurch erfährt man weniger über Carol als Figur und was die Jagd auf die Avengers und die ständige Bedrohung, dass die Bomben hochgehen und zahlreiche Kree-Flüchtlinge in den Tod reißen, für Auswirkungen auf ihre Psyche haben. Dadurch aber, dass die Autorin in den anderen Bänden sehr viel Wert auf die charakterliche Entwicklung von Captain Marvel gelegt hat, gehe ich davon aus, dass wir vielleicht im nächsten Band die Nachwirkungen von Band 3 zu lesen bekommen werden.

Ein positiver Aspekt der sehr actionreichen Geschichte ist, dass sie mehr oder weniger für sich alleine steht. Der Handlungsbogen wird komplett in diesem Band gestartet und abgeschlossen und man braucht so gut wie kein Vorwissen, um „Captain Marvel 3 – Avengers-Jagd“ zu lesen. Alles Wissenswerte wird in einem kleinen Vorwort von Panini-Redakteur Christian Endres zusammengefasst, sodass der Comic auch für komplette Marvel-Neulinge geeignet ist.

Neuer Zeichner, neuer Suit

Nachdem Zeichnerin Carmen Carnero bei den ersten zwei Bänden der aktuellen Captain Marvel-Reihe den Pinsel geschwungen hat, bringt jetzt Lee Garbett die Geschichte von Kelly Thompson zu Papier. Der Brite hat schon viel Erfahrung im Superhelden-Universum und hat für Serien wie Batgirl, Spider-Man und Loki gezeichnet. Mir haben die Zeichnungen von Carnero sehr gut gefallen, vor allem wie sie ihre Figuren gezeichnet hat. Diese hatten einen sehr realistischen Touch, ohne aber das Comic-hafte zu verlieren.

Lee Garbett tendiert eher in die Comic-hafte Richtung, was aber gut zu der sehr actiongeladenen Geschichte voller Superhelden-Kämpfe passt. Die Figuren sind etwas eckiger gestaltet, vor allem wenn die Panels diese von Kopf bis Fuß darstellen. Das Design von Captain Marvels „neuem“ Anzug – den sie unfreiwillig trägt und der sie zu einem Werkzeug des Bösewichten macht – hat mir unheimlich gut gefallen. Der sieht einfach nur cool aus. Der ganze Anzug ist schwarz, mit ein paar roten Akzenten. Die Schärpe, die Captain Marvel sonst auch um die Hüfte trägt, ist zerrissen. Auch der sehr ikonische Helm mit dem Iro wurde beibehalten. Jetzt sieht man Carols Gesicht nicht mehr, sondern nur einen dunkelroten, sehr bedrohlich wirkenden Stern.

In „Captain Marvel 3 – Avengers-Jagd“ gehen Zeichner Lee Garbett und Koloristin Tamra Bonvillain eine hervorragende Partnerschaft ein. Garbetts Zeichnungen, vor allem der Kämpfe, sind an sich schon sehr dynamisch. Durch die Farben von Bonvillain gewinnen sie aber an Stärke – und ein bisschen an Spaß. Bonvillain koloriert die Bilder in sehr satten Farben, die teilweise ziemlich krass wirken. Am eindrucksvollsten finde ich in dieser Hinsicht den Kampf zwischen Captain Marvel und Black Panther. Dadurch, dass beide Figuren mehr oder weniger ganz in schwarz gekleidet sind, wirken sie in den Panels eher wie Silhouetten. Garbett und Bonvillain schaffen es aber, dass beide trotz der monochromatischen Farbpallete ihrer Anzüge sehr plastisch wirken.

Fazit:

Die sehr actionreiche Story von „Captain Marvel 3 – Avengers-Jagd“ macht den Comic zu einem kurzweiligen Spaß. Zwar fehlt mir ein bisschen der Fokus auf die charakterliche Entwicklung von Carol Danvers, auf der Autorin Kelly Thompson in den vorherigen Bänden den Fokus gelegt hat, trotzdem macht der dritte Band der neuen Captain Marvel-Reihe sehr viel Spaß und eignet sich gut für Comic-Neulinge und Captain Marvel-Einsteiger. Dass es einen Zeichnerwechsel zwischen Band 2 und 3 gab, fällt nicht negativ auf. Vor allem, weil die Bilder von Zeichner Lee Garbett und die Farben von Koloristin Tamra Bonvillain sehr gut zueinander passen.

Captain Marvel 3: Avengers-Jagd

Kelly Thompson, Francesco Manna, Lee Garbett, Panini

Captain Marvel 3: Avengers-Jagd

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