Text:   Zeichner: Dan Panosian

Canary

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André C. Schmechta
8101

Comic-Couch Rezension vonJul 2024

Story

Ein kurzweiliger Horror-Thriller im Western-Gewand, dessen langsamer und stimmungsvoller Aufbau in einem infernalen Ende aufgeht.

Zeichnung

Dan Panosian verleiht den Bildern mit kantigen Konturen, rauen Schraffuren und lebendigem Farbspiel einen kraftvollen Look.

Horror-Thriller im Western-Gewand

Marshal Holt ist ein besonderer Mann des Gesetzes. Denn seine Abenteuer sind in Groschenromanen verewigt und machen ihn im ganzen Westen zur lebenden Legende. Eine grauenhafte Mordserie führt den Gesetzeshüter diesmal in das beschauliche Canary. Ein Ort mit Geschichte, der bei Holt Erinnerungen an eine düstere Vergangenheit weckt.

Tief unter einer Kleinstadt lauert das Grauen

Wieder widmet sich Scott Snyder dem düsteren Genre und wirft uns gleich auf den ersten Seiten mitten in die Untersuchung eines Tatortes. Holt wird ersten Spuren nachgehen und wir werden erleben, dass der wortkarge Revolverheld keine Gefangenen macht. In Rückblenden erfahren wir zudem erste Details von einem Killer namens Hyrum Tell, den Holt offenbar vor langer Zeit zur Strecke gebracht hat. Und zwar in einer Kupfermine, an jenen Ort zu dem ihm seine weiteren Ermittlungen nun führen. Denn möglicherweise steht diese in Zusammenhang mit den Morden. Dazu soll Holt einen extra angereisten Geologen begleiten.

Nach und nach wird eine Handvoll illustrer und Western typischer Figuren in Stellung gebracht. Da ist der Bürgermeister, der eigene Interessen verfolgt. Oder die attraktive Barkeeperin. Auch sie wünscht sich Aufklärung und möchte die eigene Familiengeschichte in Ordnung bringen. Aber nur kurz wird es heimelig in Canary mit seiner hügeligen Umgebung. Die Wildwest-Romantik hält nicht lange. Aus der Tiefe der Mine sind Hilferufe zu vernehmen. Doch der Stamm der Paiute ist mit den dortigen Untersuchungen gar nicht einverstanden. Doch schon bald soll das Grauen seinen Anfang nehmen…

Hinab in die Hölle

Raffiniert werden auf 160 Seiten die Zeitebenen miteinander verwoben. Snyder macht immer mehr Tempo, so geht es zügig voran. Etwa ab der Mitte wechselt der Western schließlich deutlich in das Horror-Genre. Es halten mehr übernatürliche Elemente Einzug. Auch die Wahrheit um die Ergreifung des Killers Hyrum Tell kommt ans Licht und hält manchen Schauer parat.

Dan Panosian verleiht den Bildern mit kantigen Konturen, rauen Schraffuren und lebendigem Farbspiel einen kraftvollen Look. Stimmungsvoll und atomsphärisch sind die Schauplätze - insbesondere, wenn es in die dunkle Mine hinab geht. Gelungen sind auch die markanten Figuren. Hervor stechen der unheimliche Hyrum Tell und natürlich Marshal Holt, mit auffälliger Maske und stattlichem Colt. Die Panelaufteilung variiert stetig, gewinnt zum Ende nochmal deutlich an Dynamik. Dann überzuschlagen sich schon fast die Ereignisse. Auch Panosian geht ungestümer und effektvoller zu Werke, haucht seinen Horrorgestalten Leben ein. Zwar wartet nun kein besonders originelles, aber sehr stimmiges Finale auf uns. Holt muss sich 1.200 Meter tief in der Erde den Dämonen der Vergangenheit stellen.

Fazit:

„Canary“ ist ein gelungener und kurzweiliger Horror-Thriller im Western-Gewand, dessen langsamer und stimmungsvoller Aufbau in einem infernalen Ende aufgeht.

Canary

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