Bob Morane 1: Die 100 Dämonen des Gelben Schattens

Bob Morane 1: Die 100 Dämonen des Gelben Schattens
Bob Morane 1: Die 100 Dämonen des Gelben Schattens
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André C. Schmechta
6101

Comic-Couch Rezension vonNov 2022

Story

Temporeiches, aber oberflächliches Abenteuer, das dafür nie langweilig wird. Die Figuren haben in der effektvollen Inszenierung das Nachsehen. Das gilt leider auch für Titelfigur Bob Morane.

Zeichnung

Es gibt viel Dynamik und Action auf klassischer Panelstruktur. Es gibt nur vereinzelte eindrucksvolle Highlights in einer aber stets stimmigen Umsetzung.

Wilde Klon-Kriegerinnen. Verschollene Tempelanlagen. Mysteriöse Alien-Eier … und … Yul Brunner …?!

1954. Der Einsatz eines Trupps Elitesoldaten in Vietnam läuft nicht annähernd nach Plan. Kaum mit den Fallschirmen im feindlichen Gebiet gelandet, sehen sich die Soldaten einer Horde Furien gegenüber, die kurzen Prozess machen. Nicht das erste Mal, dass diese derart brutal im Dschungel in der Provinz Annam zuschlagen.

Heldenfigur seit den 1960er Jahren

Genau dieser Umstand ruft Bob Morane auf den Plan. Er soll zusammen mit seinem Partner Bill Ballantine und dem Anthropologen Professor Boroulnik untersuchen, was es mit den im unerbittlichen Ninja-Stil kämpfenden Frauen auf sich hat. Schon bald geht es um das Rätsel eines uralten Heiligtums und sie treffen auf einen ganz besonderen Gegner, der Bob Morane nur zu gut bekannt ist: sein Erzfeind Ming, genannt der gelbe Schatten.

Der Belgier Henri Vernes erschuf Bob Morane bereits in den 1960er Jahren und hat seinen Titelhelden schon in manches phantastische Abenteuer verstrickt. Ob gedruckt oder auf dem Bildschirm, die Erlebnisse finden sich in zahlreichen Romanen und Comics, sowie in einer Fernseh- und einer Zeichentrickserie. Nun steht ein neuer Reboot bei Splitter an. Gleich sein erster Einsatz führt gegen seinen bekanntesten Widersacher. Ming möchte mal wieder die Herrschaft an sich reißen und hat auch schon einen perfiden Plan entwickelt.

Action, Abenteuer, Mystery, Science-Fiction…

Wer Christophe Bec kennt, weiß dass er es versteht fantasiereiche, unterhaltsamen Geschichte zu erzählen. Und auch in „Die 100 Dämonen des gelben Schattens“ mischt er wieder – diesmal zusammen mit Éric Corbeyran -   bekannte Genre-Zutaten. So kämpfen geklonte weibliche Ninja gegen Soldaten, werden alte Tempelanlagen erkundet, Alien-Eier ausgebrütet und wir treffen auf Yul Brunner! Zumindest scheint es, als hätte hier der bekannte Hollywood-Schauspieler Pate für Moranes ärgsten Widersacher Ming gestanden.

Bei dieser vielfältigen Mischung ist es verständlicherweise schwer, den einzelnen Facetten auf 56 Seiten ausreichend Tiefe zu verleihen. So bleibt es stets bei einem temporeichen, aber oberflächlichen Abenteuer, das dafür nie langweilig wird.  Die Figuren haben in der effektvollen Inszenierung entsprechend das Nachsehen. Das gilt leider auch für Titelfigur Bob Morane. Er bleibt doch eher unscheinbar, hat keine wirklichen außergewöhnlichen Szenen und kann so nicht wirklich Akzente setzen.

Optisch hingegen ist „Bob Morane“ mehr also solide. Es gibt viel Dynamik und Action auf klassischer Panelstruktur. Üppige Vegetation im Urwald, unterirdische Anlagen, Monster-Aliens… viele Szenen sind detailreich mit ausgewogener Farbpalette inszeniert, aber auch weniger fulminant zu Papier gebracht, als es das Setting vielleicht hätte hergeben können. Und so überraschen nur vereinzelte eindrucksvollere Highlights in einer aber stets stimmigen Umsetzung.

Fazit:

Zugegeben, da ist viel drin im neuen „Bob Morane“. Wenngleich spannend und unterhaltsam, ist der Reboot aber auch austauschbar geworden und doch schnell vergessen. Für Fans der Abenteuer-Legende dürfte es allemal ein erfreuliches Wiedersehen sein.

Bob Morane 1: Die 100 Dämonen des Gelben Schattens

Christophe Bec, Éric Corbeyran, Paolo Grella, Splitter

Bob Morane 1: Die 100 Dämonen des Gelben Schattens

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