Batgirl - Megaband 4: Oracles Auferstehung

  • Panini
  • Erschienen: September 2020
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Batgirl - Megaband 4: Oracles Auferstehung
Batgirl - Megaband 4: Oracles Auferstehung
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Nina Pimentel Lechthoff
7101

Comic-Couch Rezension vonNov 2020

Story

Die Hauptstory wird flott erzählt, vielleicht auch etwas zu flott. Denn es wird viel Vorwissen um die Geschichte von Barbara Gordon abverlangt und man sollte auch in andere DC-Comics bewandert sein, um alles komplett zu verstehen. Dafür ist die letzte Geschichte einen schönen Abrutscher ins Fantasy-Genre.

Zeichnung

Spannende Kämpfe, dynamisch und gleichzeitig nachvollziehbar inszeniert – das sind die Pluspunkte vom Megaband. Wenn es aber um Details, die im Hintergrund oder in kleineren Panels vorkommen, geht, wird’s schnell matschig.

Batgirl am Abgrund

Barbara Gordon gegen die Welt

Barbara Gordons Leben ist nicht leicht. Sie redet nicht mehr mit ihrem Vater, Comissioner James Gordon, im Job läuft es nicht so besonders und ihr Start-up steht auch kurz vor dem Aus. Das liegt zum Teil daran, dass sie nachts als Batgirl auf Verbrecherjagd geht. Das ist das Einzige, was in Babs‘ Leben richtig rund läuft – bis es das eben nicht mehr tut. Zuerst muss sie sich gegen die Schrecklichen Drei behaupten. In deren neuen Underground-Club soll die Elite gegen eine beachtliche Summe ihre tiefsten – und zutiefst kriminellen – Träume ausleben können. Als wären die drei Kriminellen mit den Tiermasken nicht genug, scheint auch Killer Moth zu einer wahren Bedrohung gewachsen zu sein. Obwohl Batgirl ihn mit Leichtigkeit hätte fertig machen sollen, machen sein neuer Anzug und seine vielen technischen Spielereien ihr beinahe den Garaus.

Doch diese Gegnerhorde ist nur das Aufwärmtraining, denn die wirkliche Gefahr lauert in einem vergessenen Bunker tief in den Bergen.

Die Geschichte in der Geschichte in der Geschichte in der Geschichte…

Der vierte Batgirl-Megaband „Oracles Auferstehung“ fasst insgesamt drei Geschichten in einen Band, wobei die titelgebende Geschichte den Hauptteil ausmacht. Obwohl man tatsächlich alle Kapitel von „Oracles Auferstehung“ hier zu lesen bekommt, hatte ich immer wieder das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. Vor allem zwischen dem zweiten und dritten Kapitel. Am Ende von Kapitel 2 kämpft Batgirl gegen Killer Moth und schwört sich, den Strippenzieher hinter dem kostümierten Bösewicht zu finden. Das nächste Kapitel aber fängt direkt mit einem Kampf zwischen Batgirl und Oracle an.

Wenn so etwas in einem Comic passiert, dessen Geschichte mit den Geschichten anderer Comics zusammenhängt, wird das meist als Randnotiz aufgeführt, sodass man wenigstens weiß, warum vielleicht eine Wissenslücke herrscht. Das ist in diesem Megaband auch häufig der Fall. Das kann man dem Comic an sich ja nicht ankreiden, denn bei den meisten DC-Comics ist das halt so. Das macht es aber schon etwas schwierig, den Gesamtüberblick zu behalten. Wenn man nicht alle Comics von DC lesen möchte, muss man sich darauf gefasst machen, dass man nicht alles verstehen wird – leider.

Wenn das aber mittendrin passiert, wie z.B. vom zweiten auf das dritte Kapitel, ist das schon sehr ärgerlich. Das Problem ist aber auch, dass diese gesamte Geschichte ein echt hohes Tempo hat. Durch solche Momente der Verwirrung wurde ich öfters mal aus der Story katapultiert und hatte echte Schwierigkeiten, wieder reinzukommen.

Schwierige Hauptstory, interessante Nebenhandlungen

Obwohl die Hauptstory „Oracles Auferstehung“ mich echt zu schaffen gemacht hat, gibt’s im Megaband eine kleine Perle. Die Kapitel „Friedhöfe aus Wort und Gebein“ und „Mutige Ritterinnen und holde Helden“ passten so gar nicht in das Krimi-/Sci-Fi-Genre, welche die anderen Kapitel bedient haben. Denn dort geht es um einen Fantasy-Autor, der in seiner eigenen Welt lebt. Das ist aber nicht metaphorisch gemeint, sondern wörtlich, denn die Fantasy-Welt existiert und dorthin werden Batgirl und ihr Vielleicht-Freund Jason hineingezogen. Zusammen müssen sie gegen einen Drachen kämpfen, der sich von Angst neuer Liebe ernährt. Diese Fantasy-Welt ist nicht nur eine nette Abwechslung zum normalen Krimi-Alltag der Superheldin, sondern beschert dem Leser auch sehr lustige Szenen. Wie z.B. als Barbara sich fragt, ob sie mit Jason eine Beziehung wagen soll oder ob sie es mit Dick Grayson – alias Nightwing – nochmal versuchen sollte. Dieses Dilemma wird in die Fantasy-Welt gezogen und Barbara, verkleidet als Batgirl, muss zwischen Nightwing und Jason wählen, die sich mit Degen duellieren und aussehen, als seien sie aus einem Zorro-Film entsprungen.

Spannende Figur – spannendes Artwork?

Ich persönlich finde Batgirl eine der spannendsten Figuren der Bat-Familie, wenn nicht sogar der ganzen DC-Liga. Sie ist keine Kampfmaschine wie Batman und muss sich ihre Gadgets auch immer einteilen, da sie nicht über das unerschöpfliche Bankkonto verfügt wie Bruce Wayne. Sie ist sehr nahbar und trotzdem stark. Außerdem hat sie einen guten Sinn für Humor. Für mich wurde das alles in ihrem alten, neuen Anzug versinnbildlicht, der eher wie einen Kampfanzug aussah. Dieser wurde leider – schon vor den Ereignissen in Megaband 4 – gegen einen sehr generischen, knallengen Bodysuit ausgetauscht. Dieser ist zwar auch im Megaband „Oracles Auferstehung“ zu sehen, aber die sehr dicken Striche, mit denen Künstler Carmine Di Giandomenico seine Figuren malt, schwächen das etwas ab.

Generell finde ich seinen Zeichenstil sehr spannend, denn er inszeniert die Kämpfe durchgehend sehr dynamisch, ohne aber zu viel in die Panels zu packen. Eine gut nachzuvollziehende Actionszene ist für mich in Superhelden-Comics sehr wichtig. Was ein bisschen unter seiner dicken Strichführung leidet, sind Gesichtsausdrücke von Figuren, die etwas kleiner im Panel zu sehen sind. In diesen Momenten verlieren sie ein bisschen an Ausdruckskraft.

Fazit:

„Batgirl – Megaband 4: Oracles Auferstehung“ ist ein auf und ab der Gefühle – sowohl, was die Story, als auch die Zeichnungen angeht. Die Hauptgeschichte ist temporeich erzählt, man muss aber gefühlt alles aus dem DC-Kosmos gelesen haben, um sie richtig zu verstehen. Für Einsteiger also nicht zu empfehlen. Dafür ist aber die letzte Geschichte eine sehr nette Abwechslung ins Reich des Fantasy-Genres. Mit den Zeichnungen ist es ähnlich. Zwar gefällt mir, wie Haupt-Künstler Carmine Di Giandomenico „Oracles Auferstehung“ bildlich umsetzt, leider verschwimmen bei ihm die Figuren, wenn sie im Panel zu klein gezeichnet sind.

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