Text:   Zeichner: Tula Lotay

Barnstormers

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André C. Schmechta
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Comic-Couch Rezension vonJun 2024

Story

In fünf Kapiteln erzählt, sorgt Scott Snyder mit raffinierten Plot-Twists immer wieder für Überraschungen und Abwechslung. Mit gutem Timing bleibt es bis zum fulminanten Showdown spannend und sehr unterhaltsam.

Zeichnung

Viel Dynamik, abwechslungsreiche Perspektiven, tolle Details und intensives Farbspiel verleihen dem digitalen Look einen imposanten cineastischen Charakter.

Bonnie und Clyde der Lüfte

Hawk E. Baron liebt das Fliegen. Und er würde so gerne mehr Zuschauern sein Können mit seinem wendigen Fluggerät präsentieren. Er soll die Chance auch bekommen, doch die Dinge werden sich gänzlich anders entwickeln als gedacht.

Eine Jagd beginnt

Der Begriff „Barnstomers“ war mir bis dato gar nicht geläufig. Barnstormers waren fliegende Schausteller, Stunt-Piloten, die ihre Künste dem Publikum am Boden darboten und neben Heldentum auch Geld erhofften. In den USA hatten sie ihren Höhepunkt in den 1920er Jahren. Und genau dorthin versetzen uns Scott Snyder und Tula Lotay. Hawk E. Baron ist ein solcher Barnstormer, aber eher glücklos. Als er eines Tages im Jahr 1927 bei einem Kunstflug im wahrsten Sinne in eine Hochzeit stürzt, macht er Bekanntschaft mit der attraktiven Tillie. Die sollte eben noch heiraten, brennt aber mit Hawk durch. Und eine furiose Jagd nimmt ihren Anfang.

Ich mag die 1920er-Jahre und ich mag das Setting, dass sich hier schon auf den ersten Seiten so wunderbar stimmungsvoll entfaltet. Viel Dynamik, abwechslungsreiche Perspektiven, tolle Details und intensives Farbspiel verleihen dem digitalen Look einen imposanten cineastischen Charakter. Ein bewusst eingesetzter Weichzeichner-Effekt betont das zusätzlich. Hinter der Künstlerin Tula Lotay verbirgt sich das Pseudonym von Lisa Wood. Die englische Comic-Zeichnerin hat eine beachtliche Vita und ist unter anderem Gründerin des Thought Bubble Festival, der größten Comic-Convention Großbritanniens.

In fünf Kapiteln erzählt, sorgt Scott Snyder (gerade erst habe ich „Night of the Ghoul“ aus der Feder von ihm gelesen und rezensiert) mit raffinierten Plot-Twists immer wieder für Überraschungen und Abwechslung. Mit gutem Timing bleibt es bis zum fulminanten Showdown spannend und sehr unterhaltsam. Und wie es sich für ein richtiges Abenteuer gehört, gibt es auch eine ordentliche Portion Romantik. Denn Hawk und Tillie werden immer vertrauter, sind schon bald ein eingespieltes, wagemutiges Team, das sein Publikum begeistert.

Natürlich weckt „Barnstormers“ unweigerlich Erinnerungen an eines der berüchtigtsten Gangsterpärchen unserer Zeit: Bonnie und Clyde. Auch Tillie und Hawk gestalten mit Gaunereien - vorrangig im Luxus-Milieu - ihr Leben. Doch anders als die beiden ehemaligen realen Kriminellen, mordet das Kunstflugpilotenteam nicht. Eines Tages aber wird ihnen ein ebensolcher Mord zur Last gelegt. Fortan sind sie nicht mehr Held und Heldin der Lüfte, sondern gejagte Schwerverbrecher. Und so heftet sich nicht nur der Mann von Tillie an die Fersen der beiden, sondern auch der in die Tage gekommene, erfahrene Polizist Mr. West. Schon bald scheint die Lage für Hawk und Tillie aussichtslos.

Fazit:

„Barnstormers“ sieht klasse aus und ist großartig erzählt. Scott Snyder und Tula Lotay bringen hier ein hollywoodreifes Action-Abenteuer auf die Panels, das durchaus einen Hauch Noir versprüht.

Barnstormers

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