Megalex (Gesamtausgabe)

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André C. Schmechta
8101

Comic-Couch Rezension vonAug 2023

Story

Die Geschichte des aufkommenden Widerstandes gegen Unterdrückung und für ein Leben in Einklang mit der Natur ist spannend erzählt. Der finale Band gerät aber dramaturgisch etwas überdreht.

Zeichnung

Die Schauplätze auf Megalex und seine illustren Bewohner sehen mit vielen Details und nuancierter Kolorierung schon eindrucksvoll aus. Feine Konturen und weiche, geglättete Texturen schaffen einen futuristischen und überaus plastisch anmutenden Look.

Gegen Unterdrückung und für ein Leben in Einklang mit der Natur

Ein Planet aus Stahl und Beton. Eine einzige gigantische Metropole ohne jegliche Natur. Das ist Megalex. Königin Marea herrscht hier erbarmungslos über ein totalitäres System. Klone stellen einen Großteil der arbeitenden Gesellschaft. Sie werden nach strengen Normen erschaffen. Wer nicht exakt passt, wird eliminiert. Doch es gibt eine kleine Gruppierung, die Widerstand leistet. Als eines Tages das Unvorstellbare geschieht und ein anormaler Klon entkommen kann, verändern sich die Machtverhältnisse.

Selbstbestimmung? Fehlanzeige!

Splitter hat die drei Bände der Dystopie von Alejandro Jodorowsky und Fred Beltran jetzt als Gesamtausgabe veröffentlicht. Eine gute Gelegenheit also Megalex endlich einen längeren Besuch abzustatten. Und dieser lässt uns zunächst an einer skrupellosen Exekution von Klonen teilhaben. Denn die Lebenszeit auf Megalex ist klar geregelt und wird nach vorgegebenen Zeiten beendet. Egal, ob die Klone etwa bereits Familien haben oder sich auch eigentlich noch nicht wirklich vom Leben verabschieden möchten.

So lernen wir die hierarchische Konstellation und brutalen Machenschaften auf Megalex kennen. Die privilegierte Klasse gibt sich hingegen synthetischen Drogen und anderen Vergnügungen hin. Und diese wollen mit allen Mitteln erhalten und verteidigt werden. Es ist eine sonderbare Welt, die Jodorowsky und Beltran hier aufspannen, die aber durch ihre Gegensätze äußerst eindrücklich und vor allem mit hohem Ideenreichtum präsentiert wird.

Futuristischer und plastisch anmutender Look

Die Schauplätze auf Megalex und seine illustren Bewohner sehen mit vielen Details und nuancierter Kolorierung schon eindrucksvoll aus. Feine Konturen und weiche, geglättete Texturen schaffen einen futuristischen und überaus plastisch anmutenden Look. Die einzigartige Atmosphäre wird durch Figuren mit teils überzeichneter Mimik und skurril anmutender Statur betont. Es sind markante Charaktere, die ihre jeweiligen Ideale verteidigen und dabei auch tierische Unterstützung erfahren. Lediglich Band 3 weicht stilistisch von der stimmigen Linie ab, wirkt im Strich gröber, verliert die oben erwähnte Plastizität und strahlt dadurch nicht mehr ganz diese besondere Faszination aus.

Zusätzlich gerät der finale Band auch dramaturgisch etwas überdreht, holt auf den wenigen Seiten zum Rundumschlag aus, handelt die zentralen Aspekte etwas schnell ab. Auch wenn durch die stärkere Fokussierung auf Königin Marea dann feine Fantasy-Elemente Einzug halten und nochmal für spannende Abwechslung in der Figurenkonstellation sorgen, es hätte definitiv ein paar mehr Panels gebraucht. Trotzdem führen Alejandro Jodorowsky und Fred Beltran den Plot zu einem stimmigen Abschluss. Wenngleich ich mir dachte, dass es dann doch viel Gewese um eine recht einfache – naheliegende - Lösung des Konfliktes war.

Fazit:

Die Geschichte des aufkommenden Widerstandes gegen Unterdrückung und für ein Leben in Einklang mit der Natur ist spannend erzählt. Auch durch die auffällige Optik ist ein unterhaltsames und eigensinniges Science-Fiction Werk entstanden.

Megalex (Gesamtausgabe)

Alejandro Jodorowsky, Fred Beltran, Splitter

Megalex (Gesamtausgabe)

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